Martin Binder

Innen und Außen - Kurstraße 33 Umbau und Erweiterung für Zwecke des Auswärtigen Amtes

2022

Offener, zweiphasiger Wettbewerb
Einladung zu 2. Phase

Die mehrteilige Arbeit „Innen und Außen“ nutzt den für die Fassade verwendeten Klinkerstein des Kunststandorts. Vier Kugelsegmente an der nordseitigen Flanke der Kreuzstraße wirken, als seien sie aus der Wand herausgerückt und deuten auf das Innere des Gebäudes hin, das zugleich mit dem Außen in Beziehung gesetzt wird. Ein Außen kann es nicht ohne ein Innen geben. Diesen Bezug stellt die Arbeit auf subtile Weise her und bezieht sich dabei auf die Aufgaben des Auswärtigen Amtes. Die kontextspezifische Arbeit greift die in der Fassade verwendeten Materialien auf und geht auf den architektonischen Gestaltungsgedanken einer monolithischen Gebäudeanmutung ein. Die Kunst am Bau ist von der Straße jenseits der beiden begrenzenden Zaunanlagen erlebbar und entwickelt eine eigenständige Präsenz, ohne das Bauvorhaben zu dominieren. Gezielt platzierte Beleuchtung entfaltet eine starke Wirkung bei Dunkelheit in den Straßenraum hinein.
Im Auswärtigen Amt widmet man sich wechselseitigen Beziehung zwischen Innen und Außen. Als demokratisch gewähltes Staatsorgan repräsentiert es die Bürgerinnen und Bürger. Das Auswärtige Amt ist gewissermaßen die offizielle Schnittstelle der Bundesrepublik Deutschland zu auswärtigen Staaten sowie zwischenstaatlichen und überstaatlichen Einrichtungen und Internationalen Organisationen. Diese Schnittstellen-Funktion wird im Entwurf „Innen und Außen“ aufgegriffen: alle vier Kugelsegmente entstammen einer einzelnen Kugel, aus der sie herausgelöst sind.

Gesamtansicht der nordseitigen Wand der Kreuzstraße bei einem Sonnenstand im Juni um 9 Uhr morgens.

Beleuchtete Kugelsegmente bei Nacht, Blick in Richtung Oberwasserstraße.

Detail eines Kugelsegments 4 in Richtung Kurstraße blickend.