Martin Binder

Grauzone

2012

Installation im öffentlichen Raum
6 Parkbänke, ca. 200x120x100cm

Das Projekt „Grauzone“ befasst sich mit subtilen Vorurteilen.

Das Vorurteil ist der Grundstein jeder Diskriminierung indem es vereinfachte Bilder über eine Gruppe von Menschen fördert. Mein Anliegen ist es Vorurteile zu bekämpfen, aber nicht die offenen, sondern die subtilen, da diese weitaus beunruhigender sind. All die Dinge, die ich nicht einmal denken darf, weil sie nicht politisch korrekt sind. Offene Vorurteile sind plakativ und schnell hinfällig, da sie kaum einer sachlichen Diskussion standhalten können. Subtile Vorurteile wirken im Verborgenen, auch bei Menschen, die für sich in Anspruch nehmen, keine Vorurteile zu haben. Somit sind diese Vorurteile viel weniger greifbar und können in Jeder und Jedem vorhanden sein und sich erhärten. Sie beeinflussen auch unbewusst das Handeln, und genau das ist mein Ansatz für das Projekt „Grauzone“.
Ein Teil des Projektes, der nun auf dem Charles-Darwin-Platz in Bozen zu sehen ist, sind 6 Parkbänke, deren Beine abgesägt wurden. Vor Allem alten Menschen wird es so schwer gemacht, die Bänke zu Nutzen, ganz im Sinne der ungekehrten Logik der gezielten Diskriminierung.
Ich kämpfe gegen das Denken in Schwarz-Weiß und für eine tolerante Gesellschaft. Ich bin überzeugt, dass wenn Jeder sich selbst jeden Tag immer wieder aufs Neue hinterfragt und das Denken in Schubladen überwindet, eine gleichberechtigte Gesellschaft möglich ist. Ich glaube, dass mit Humor und Intellekt ein großer Teil geleistet werden kann auf dem Weg zu mehr Toleranz und ich bin überzeugt, dass das Projekt „Grauzone“ ein Beitrag dazu ist.