Das Innere
Die Wettbewerbsarbeit “Das Innere” setzt sich mit Funktion und Gebäudearchitektur des Erweiterungsbaus des Bundesinnenministeriums auseinander.
Das Ministerium befasst sich mit der Innenpolitik, also den Inneren Angelegenheiten der Bundesrepublik Deutschland. Seine Aktivitäten wirken in die Gesellschaft hinein, durchdringen sie und beschützen Bürgerinnen und Bürger.
Dieser Fokus auf die inneren Angelegenheiten des Landes drückt sich in dem vorliegenden Entwurf durch konzentrische Kreislinien aus, die sich durch die Bodenbeläge der ausgewählten Wettbewerbsbereiche ziehen.
Bronzesteifen werden als Intarsie sowohl in die mit Holzparkett ausgestatteten Bereiche sowie in die Terrazzoböden eingearbeitet. Sie schaffen ein durchgängiges Gestaltungselement, das die Wettbewerbsbereiche visuell und inhaltlich durchdringt.
Bereits im Windfang und im Warteraum des BMI Neubaus ziehen sich Kreislinien durch den Bodenbelag und geleiten Besucher in das Innere des Gebäudes.
Alles deutet auf das Innere hin, um das sich Kreise nach außen ziehen. Das Zentrum ist dabei nicht sichtbar. Die Wahl des gedachten Zentrums der Kreise ist bewusst so gewählt, dass es in einem Raum liegt, der nicht Teil der Wettbewerbsaufgabe ist. Es Existiert als gedachter Ort, auf welchen die Linien hindeuten. In ähnlicher Weise wie auch das Zentrum der Bundesrepublik nicht präzise zu lokalisieren ist, schafft die Kunst am Bau eine abstrakte Anspielung auf die Aufgaben des Hauses. Das geografische Zentrum Deutschlands lässt sich anhand von Koordinaten bestimmen, weiteren Lokalisierungen verschiedener Aspekte des „Inneren“ kann sich nur vage angenähert werden. Heimat ist ein abstraktes Konstrukt, ebenso wie die Mitte der Gesellschaft oder Staatsbürgerschaft.
Die Kreislinien ziehen sich ungeachtet von Wänden und Materialwechseln durch die Bodenbeläge. So ergeben sich spannungsvolle Kreisliniensegmente, die an jeder Stelle auf das „Innere“ deuten. Sowohl in sehr kleinen Räumen als auch in langen Fluren und größeren Räumen entfaltet die Arbeit ihre Wirkung auf Beschäftige und Besucher. Die subtile Intervention etabliert eine eigenständige künstlerische Position, die sich gegen die Gebäudearchitektur behauptet, ohne sich aufzudrängen. Die künstlerische Intervention in den Aufzugsfoyers trägt die Idee in das gesamte Gebäude weiter. Hier wiederholen sich die Linien des Aufzugsfoyers aus dem Erdgeschoss und deuten auf das gedachte Zentrum des Erdgeschosses hin.
Die Bronzestreifen fügen sich in das Gebäude ein, dessen Außentüren in einem hellen Bronzeton ausgeführt sind.