Aleksandra Szafiejew

Künstlerische Ausgestaltung des Innenraumes der Grotte im Schlosspark Wilhelmsthal, offener Wettbewerb

2021

Die Neuinterpretation der Grotten Dekoration, die ich vorschlagen möchte, bezieht sich auf die historische Ausgestaltung hauptsächlich durch ihre Farbgebung. Die Funde der Fragmente der ursprünglichen Dekoration weisen auf die Wahrscheinlichkeit der Existenz des historischen Hintergrunds der Ausgestaltung in der Farbe Lapislazuli hin. Diese Farbe wird nicht nur mit dem Azurblau der Meeresoberfläche assoziiert, sondern zeigt auch die Kostbarkeit der Einrichtung und der verwendeten Materialien an. Sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart entführt Azur den Betrachter unbewusst in das ferne Übersee, in das Land der Märchen.
Die von mir vorgeschlagene Ornamentik, die ich aus meiner früheren grafischen Arbeit entnommen habe, steht in direkter Verbindung mit dem Element des Wassers. Es fällt mir sehr leicht, mir eine perfekte Integration der noch vorhandenen originalen Muschelbestände in die vorgeschlagene Ausgestaltung vorzustellen. Die am meisten geeignete Technik, in der sie ausgeführt werden sollte, wäre die Mosaik. Mosaik charakterisiert sich durch hohe ästhetische Qualität, technische Beständigkeit und ist mineralischer Natur, außerdem würde sie eine bequeme Ergänzung der Dekoration mit den vorhandenen Resten der Grottierung ermöglichen.
Das architektonische Gerüst der Grotte, welches aus Sandstein gefertigt wurde, also die Rahmungen der Fensteröffnungen, Nischen, Pfeiler und die Gurtbögen des Gewölbes, würden sichtbar bleiben. Auf diese Weise bleibt die Grotte in ihrem ursprünglichen Rahmen, während die Farbe des Sandsteins perfekt mit den Azur und Türkis-Tönen korrespondiert.
Die Nischen oberhalb der drei Brunnenbecken, in denen das Wasser fließen soll, würden mit einem dunkleren Azur-Farbton ausgekleidet, um einen geeigneten Hintergrund für die Wasserspiele zu schaffen. Wände oberhalb den Nischen, den Fensteröffnungen und das Gewölbe würden durch eine dynamische Dekoration, die an Wellen und Meeresschaum erinnernt, gekennzeichnet, so dass der Betrachter das Gefühl hätte, er befände sich im Zentrum des Geschehens und würde von einer frischen Meeresbrise umspült werden.
Ich glaube, dass dieser Ansatz der Neuinterpretation der Grotte an die Idee des 18. Jahrhunderts anknüpft, Architektur mit Natur zu verbinden.

Grotte, Ansicht Fensterseite

Grotte, Ansicht Beckenseite

Grotte, Ansicht Eingang