Atelierbüro  

Atelierbeirat

Der unabhängige Atelierbeirat wird für eine Amtszeit von zwei Jahren vom Senat berufen.

Dem Atelierbeirat besteht mehrheitlich aus Künstler*innen. Ihm gehören neun stimmberechtigte Mitglieder sowie bis zu neun Vertreter*innen an:

  • Fünf Mitglieder und bis zu fünf Vertreter*innen (aktuell drei Vertreter*innen) werden vom bbk berlin e.V. benannt.
  • Ein Mitglied und ein*e Vertreter*in wird von einer anerkannten Institution der zeitgenössischen Bildenden Kunst aus Berlin benannt.
  • Drei Mitglieder und bis zu drei Vertreter*innen (aktuell kein*e Vertreter*in) werden von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa benannt.

Die Beiratsmitglieder und Vertreter*innen werden für einen Zeitraum von 24 Monaten vom Kultursenator berufen; aktuell von Januar 2024 bis Januar 2026.

Mit einfacher Mehrheit wählt der Beirat eine*n Vorsitzende*n und eine*n Stellvertreter*in. Die/der Vorsitzende leitet die jeweiligen Sitzungen und vertritt den Beirat gegenüber Dritten. Der Beirat ist beschlussfähig, wenn mindestens fünf Mitglieder anwesend sind und die Mehrheit von Künstler*innen gebildet wird. Geschäftsstelle des Beirats ist das Atelierbüro im Kulturwerk des bbk berlin GmbH.

Künstler*innen, die geförderte Flächen nutzen, können nicht Mitglied oder Vertreter*in des Beirates sein. Bewerbungen von Mitgliedern oder Vertreter*innen des Beirats sind während der Mitgliedschaft ausgeschlossen.

Wir weisen darauf hin, dass eine Kontaktaufnahme zum Ausschluss vom Verfahren führen kann!

 

Transparenzerklärung des Atelierbeirats

DER BEIRAT

Der unabhängige Atelierbeirat besteht mehrheitlich aus Künstler*innen; hinzu kommen weitere Fachleute im Bereich der Bildenden Kunst (z. B. Kurator*innen oder Projektraumbetreiber*innen). Die ehrenamtlichen Beiratsmitglieder und Vertreter*innen werden für einen Zeitraum von 24 Monaten von dem/der jeweiligen Kultursenator*in berufen; aktuell (Jan. 2024 - Jan. 2026) sind dies: Celina Basra, Michael Bause, Layla Burger-Lichtenstein, Nuno de Brito Rocha, Nezaket Ekici, Yishay Garbasz, Karø Goldt, Franziska Harnisch, Susanne Mierzwiak, Irina Novarese, Kathy-Ann Tan, Susanne Wehr und Claudia Zweifel. Künstler*innen, die geförderte Flächen nutzen, können nicht Mitglied oder Vertreter*in des Beirates sein. Bewerbungen von Mitgliedern oder Vertreter*innen des Beirats sind während der Mitgliedschaft ausgeschlossen. Alle Beiratsmitglieder unterzeichnen eine Verschwiegenheits- und Datenschutzerklärung.

DAS ABSTIMMUNGSVERFAHREN

An jeder Sitzung nehmen fünf bis neun stimmberechtigte Beiratsmitglieder teil. Jedes Mitglied sichtet im Vorfeld während mehrere Tage alle Bewerbungen. Das Ziel ist, in mehreren Abstimmungsrunden für jedes Atelier eine*n Mieter*in sowie Nachrücker*innen zu finden. In der ersten Abstimmungsphase (nach individueller Sichtung) können alle Beiratsmitglieder für beliebig viele Bewerber*innen stimmen. Bewerber*innen, die keine Stimme erhalten oder aufgrund der eingereichten Unterlagen nicht schwerpunktmäßig als professionell im Bereich Bildende Kunst eingestuft werden können, scheiden aus dem Verfahren aus.Die verbliebenen Bewerbungen werden in alphabetischer Ordnung der Reihe nach mit allen Beiratsmitgliedern diskutiert und abgestimmt. Durch die erneute Abstimmung ergibt sich eine Reihenfolge anhand der Anzahl von Stimmen je Bewerber*in. Bei Gruppenbewerbungen zählt die Anzahl der Bewerber*in mit den meisten Stimmen. In der endgültigen Zuteilung der Ateliers kommt es bei Stimmengleichheit nach erneuter Diskussion zu Stichwahlen.

DIE AUSWAHLKRITERIEN

Die Auswahl erfolgt anhand von Kriterien der Dringlichkeit hinsichtlich der sozialen und beruflichen Situation der Bewerber*innen sowie der Eignung eines Raumes und Standortes für die jeweilige Arbeitsweise (Emissionen, Lastenaufzug, Raumhöhe, Raumgröße etc.). Zudem können folgende Aspekte berücksichtigt werden: Wie lange die Bewerber*innen bereits in Berlin leben und arbeiten, ob sie aktiv in den lokalen Szenen in Erscheinung treten und wie häufig sie sich bereits um ein gefördertes Atelier aus dem Atelieranmietprogramm beworben haben. Arbeitsräume sind für die künstlerische Arbeit berufsnotwendige Voraussetzung. Deshalb soll der Zugang zu diesem Programm professionell arbeitenden Künstler*innen unabhängig von Herkunft, Alter, Geschlecht oder künstlerischem Status möglich sein. Der Beirat ist der Auffassung, dass das Arbeitsraumprogramm grundsätzlich jede*m/r professionell arbeitenden Künstler*in zugänglich sein soll. Alle vorgenannten Aspekte folgen keiner Rangordnung. Sie werden in jeder Runde erneut abgewogen. Die Anzahl der Beiratsmitglieder und ihre unterschiedliche berufliche Ausrichtung sollen prinzipiell dafür sorgen, dass alle in den Bewerbungen repräsentierten Künstler*innen in der Entscheidungsfindung angemessen berücksichtigt werden können. Darüber hinaus achtet der Beirat in fortlaufenden Diskussionen und Gesprächen auf eine Sensibilisierung in Hinblick auf unbewusst vorhandene Vorurteile aufgrund von auftretenden Stereotypen. Die in diesem Prozess gewonnenen Erkenntnisse sowie mögliche Auswirkungen auf den Bewerbungsprozess des Programms fließen kontinuierlich in die Arbeit und Entscheidungen des Beirats ein.

Der Atelierbeirat Berlin, 28.10.2020 aktualisiert 24.01.2024

 

 

Statement Atelierbeirat 2022/23

Angesichts der fortschreitenden Verluste von Ateliers und der Verdrängung von bildenden Künstler*innen aus ihren Arbeitsräumen, welches das Verschwinden der lebendigen Berliner Kunstszene sukzessive nach sich zieht, sieht sich der Atelierbeirat zu einem öffentlichen Statement gezwungen. Wir warnen: Berlin verliert seine Bedeutung und Anziehungskraft als Kunst- und Kulturmetropole und als Kunstproduktionsstandort!

Der Atelierbeirat unterstützt die Forderung des Atelierbüros im kulturwerk des bbk berlin nach mehr bezahlbaren Ateliers für zumindest ein Drittel der in Berlin arbeitenden bildenden Künstler*innen und fordert zeitnah die Schaffung von 3000 neuen Ateliers innerhalb der nächsten 5 Jahre im Rahmen des Arbeitsraumprogramms für professionell arbeitende bildende Künstler*innen. In den vergangenen Jahren (seit 2019) sind immer noch bei weitem nicht ausreichende Verbesserungen und zukunftsweisenden Planungen für die Ateliersituation in Berlin vorgenommen worden. Sowohl die Produktionsbedingungen wie auch die finanzielle Situation der Künstler*innen hat sich währenddessen zunehmend verschlechtert.

Wir sehen in unserer Arbeit, dass die Arbeits- und Lebenssituation für bildende Künstler*innen extrem angespannt ist und sich die prekäre Situation weiter ausweitet. Der Atelierbeirat sieht sich zunehmend einer sehr großen Zahl an professionellen Bewerbungen mit einer sehr hohen sozialen und beruflichen Dringlichkeit konfrontiert. Die Verzweiflung und zum Teil in höchstem Grade schwierige Lebenssituation der Bewerber*innen ist überdeutlich. Steigende Mieten, Raumnot und Verdrängung gefährden die Solidarität der Künstler*innen untereinander und damit den Zusammenhalt der Kulturszene Berlins. Künstler*innen und Kulturschaffende verlieren ihre Räume und Arbeitsmöglichkeiten, da bei Weitem zu wenig neue Arbeitsräume geschaffen, erhalten und geplant werden.

Der Beirat ruft den Kultursenat mit diesem Statement dringend zur Sicherung, zum Erhalt und zur Entwicklung weiterer Produktionsräume auf! Was wir fordern: 3000 neue Ateliers und zusätzlich neue Atelierwohnungen im Umfang von 1% des geförderten Wohnungsbaus im Land Berlin im Jahr, um den Bedarf von ca. 10000 professionellen bildenden Künstler*innen in Berlin zu decken. Die bestehenden Programme müssen hoch gefahren, ausgeweitet und besser finanziell ausgestattet werden! In 5 Jahren soll dieses Ziel spätestens erreicht sein!

Die Schaffung von Ateliers für den speziellen Bedarf von: Minderheiten, Gewaltopfer, marginalisierten Gruppen, Migrant*innen, Queere, Trans- und nicht binäre Menschen, älteren Künstler*innen, Menschen ohne Meldeadresse oder ohne eigenes Konto, sowie Künstler*innengruppen. Speziell geförderte Ateliers für Künstler*innen mit sehr geringem Einkommen (unter 10.000,- Euro im Jahr) und Künstler*innen, die eine Ateliermiete von max. 200,- Euro monatlich zu zahlen in der Lage sind. Hierfür bedarf es der Einführung eines neuen dritten Förderwegs mit einer neuen Einkommensgrenze, der diese gering verdienenden Künstler*innen berücksichtigt. Neben den existierenden Förderwegen mit Subventionsmietpreisen von 4,09 € und 6,50 € pro qm (bruttowarm) soll der Mietpreis hier bei 2,50 € pro qm (bruttowarm) liegen.

Wir stellen nachdrücklich die unbedingte Notwendigkeit einer breiten Förderung der Berliner Künstler*innenschaft in den Vordergrund. Der Gedanke einer ausschließlichen Exzellenzförderung als maßgebliches Instrument zur strukturellen Kulturförderung scheint immer noch nicht aus den Köpfen der Verantwortlichen verschwunden zu sein. Diese Form der Förderung sieht der Beirat nicht als zielführend an. Unseres Erachtens bedingen sich künstlerische Qualität und finanzieller Erfolg nicht. Um eine lebendige Kunst- und Kulturszene zu erhalten, ist eine Förderung von Diversität und die Inklusion weniger bekannter und marginalisierter Künstler*innen unbedingt erforderlich. Nur so kann die Bedeutung Berlins als lebendige Kulturmetropole erhalten werden!

Nachhaltige Sicherung von Ateliers in Berlin bedeutet mehr Budget, mehr Achtung und mehr Engagement! Es bedeutet 3000 neue Ateliers in den kommenden 5 Jahren!

Der Atelierbeirat, Berlin, 30. November 2023

Anschrift:

Atelierbüro im kulturwerk des bbk berlin
Köthener Straße 44
10963 Berlin

telefonische Sprechzeiten:

Dienstag : 10.00 bis 13.00 Uhr
Donnerstag: 13.00 bis 16.00 Uhr

Köthener Straße 44, 10963 Berlin
Stadtplan - Ansicht Google-Maps (externer Link)

E-Mail: atelierbuero@bbk-kulturwerk.de

Unsere Mitarbeiter*innen stehen telefonisch zu Ihrer Verfügung:
Di 10.00 - 13.00 Uhr und Do  13.00 - 16.00 Uhr

Jana Burkhardt (Atelieranmietprogramm, Mietpreisgebundene Ateliers und Atelierwohnungen)
030 230 899-20

Birgit Nowack (Atelieranmietprogramm)
030 230 899-22

Anna Fiegen (Atelieranmietprogramm)
030 230 899-23

E-Mail: atelierbuero@bbk-kulturwerk.de

 

Atelierbeauftragte:

Julia Brodauf
j.brodauf@bbk-kulturwerk.de
Lennart Siebert
l.siebert@bbk-kulturwerk.de