Die Laternen der Marlene
Die Laternen der Marlene,
Performance am 12.9.2021 anlässlich der Eröffnung des Kunstimbau-Festivals: 90 Jahre Haus des Rundfunks, eine Hommage an Marlene Poelzig.
100 Papierlaternen wurden nach dem Vorbild der zentralen Lampen im Lichthof entworfen und an die Besucher der Vernissage verteilt. Die Gäste flanierten damit eine gute halbe Stunde auf den Balkonen des Lichthofes herum, blickten über die Balustraden, genossen die Eindrücke und waren zugleich Betrachtende und Akteure. Im Anschluss durften sie Ihre Laterne mit nach Hause nehmen.
Marlene Moeschke-Poelzig entwarf die beiden großen Lampen, die prominent in der Mitte des großen Sendesaals hängen. Die strengen Gebilde fallen gleich ins Auge, wenn man im Internet nach „Haus des Rundfunks“ und „Bilder“ sucht, aber ihren Namen findet man nicht sofort. Er diffundierte quasi in das „Atelier Poelzig“, an dem sie maßgeblich beteiligt war. Die Bildhauerin und Architektin war verheiratet mit Hans Poelzig, alleinige Gestalterin der Villa Poelzig und beteiligt an vielen anderen Projekten, bspw. dem Umbau des Großen Schauspielhauses. Wer im großen Sendesaal arbeitet, spaziert unter den Lampen der Marlene Moeschke-Poelzig.
Der Titel der Arbeit nimmt spielerisch Bezug auf das Ende der 30ger Jahre populäre Lied „Lili Marleen“, (die unter einer Laterne steht), das 1939 durch Lale Anderson gesungen in Deutschland zum Hit und zu einem internationalen klassischen Soldatenlied wurde. Vermutlich wurde es auch aus dem Haus des Rundfunks gesendet? 1943 sang Marlene Dietrich das Lied. Marlene – Marleen – die Laternen… und ein Rollenwechsel, denn hier hat Marlene die Laternen entworfen.
