Mechanische Artisten und die Gestaltung eines Treppenhauses
4 Projektwochen an der Ernst-Ludwig-Heim-Grundschule zum Thema:
ZIRKUS | mechanische Artisten in Aktion mit drei 3. Klassen und Schüler*innen der Sprach-Kleinklassen.
Ziel ist es aus den Ergebnissen 40 Formen auszuwählen die wir später aus Alu schneiden und lackieren, um sie zu einer Wandgestaltung in einem Treppenhaus zu arrangieren.
Wir beginnen mit dem Physikchrashkurs. Aufziehobjekte und Kletterpuppen, Schwerkraft und Reibung, Fliehkraft und der Hebel werden demonstriert und der passende Name gesucht. Am Schluss wird mit allem gespielt.
Auf ihr Werktagebuch schreiben alle den Titel der Projektwoche und ihren Namen, innen wird ein Spielzeug dargestellt, mit Wachskreiden flächig gemalt oder mit spitzem Stift gezeichnet, wie's gefällt.
Auf die andere Seite soll ein Artist gemalt werden. Wir sammeln ein bißchen Ideen, bevor alle loslegen und Zauberer, Clowns, Messerschlucker oder Turner zu entwerfen.
Danach stellen wir unsere 3 Funktionsmodelle vor, schmucklose Prototypen und ordnen die Kinder den Mechaniken zu. Ihren Buchstaben schreiben sie neben die Figur, das wird uns in der chaotischen Woche leiten, und jeder wird genau wissen, was er zu tun hat.
Als nächstes muss die Figur ihren Bewegungen entsprechend zerlegt werden. Nicht alle müssen Knie und Ellenbogen beugen können. Ein Schultergelenk bekommen aber alle. Eine Holzplatte für Kopf und Rumpf, um nicht zu pusselig zu werden, gibt es ein Mindestmaß für den Kopf. Die Formen ähneln Kegeln mit Ohren oder Mensch-ärgere-Dich-nicht Figuren , sind flott mit der Laubsäge ausgesägt und werden gewissenhaft geschliffen. Noch. An der Ständerbohrmaschine sägt man zwei Räder. So viel an einem Tag - wir sind sehr zufrieden.
Wir teilen Bilder vom triadischen Ballett aus und reden über geometrische Formen. Die Figuren sollen abstrakt gekleidet sein, mit Mustern, die die Einheit der Form widersprechen, Streifen, Dreiecke, Rauten, Hälften…Dazu kleben die Kinder mit Klebband Bereiche auf dem Holz ab. Das Freiliegende wir mit Aquarellstiften bunt bemalt, mit dem wässrigen Pinsel verteilt. Dann wird das Band abgezogen. Einige Kinder schaffen es, harte Kanten zu malen und prägnante Erscheinungen zu schaffen. Anderen zerläuft das Ganze und wird dann bunt übermalt. Spannend ist es allemal.
Die Gestellbasis wird zusammengeschraubt, nun rollen schon die Räder auf den Achsen.
Drei Einradfahrer werden auf den Sattel gesetzt bzw. aufgespießt, Tänzer werden an einen Stock geklebt und Turner bekommen Löcher in die Hände gebohrt…wir mechanisieren im Akkord. Transportriemen aus Moosgummi werden eingeflochten, Schiebestäbe eingesteckt und "festgebohrt", allerletzte Schnörkel sind möglich und erwünscht, auch wenn ein Gänseblümchen zum Aussägen nicht in die Mitte einer großen Platte gemalt werden darf. Wir haben es geschafft. Alle sind fertig.
Jede Figur wird vorgestellt, manche erzählen wie alt sie ist und was sie kann, andere fahren ein bisschen verlegen im Kreis herum, fröhlichen Applaus bekommen alle.
