Stefka Ammon

What would Rosa do?

2017

WHAT WOULD ROSA DO?

mit Katharina Lottner (als Künstlergruppe 'mmtt'), zweiphasiger anonymer Kunst am Bau Wettbewerb, Erreichen der 2. Phase, dort 2. Abstimmungsrunde.

Der Neubau der Rosa-Luxemburg Stiftung am Standort Ostbahnhof wird umgeben sein von großen global agierenden Konzernen, Unternehmen und Shopping Malls (Mercedes, Zalando, Coca-Cola, Eastside Mall, MotelOne, etc.). Die Stadt wird hier reduziert auf einen Spielplatz internationaler Investorengruppen für ihre Form der profitmaximierenden Stadtentwicklung, mit Bewohnern und Besuchern als bloße Konsumenten. Dieser Haltung der globalisierten Wirtschaft, die sich unter anderem in ihrer schieren Omnipräsenz und Größe der die Stiftung umgebenden Bauprojekte manifestiert, soll die Rosa-Luxemburg-Stiftung selbstbewusst, charmant und mit Biss an genau diesem Standort widerstehen.

Auf drei Seiten der Fassade des Neubaus der Rosa-Luxemburg-Stiftung wird in Großbuchstaben die Frage WHAT WOULD ROSA DO? angebracht.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung reflektiert die sie umgebende Realität und spiegelt ihr die Frage nach der Zukunft, in dem sie die Visionärin aus der Vergangenheit präsentiert. Luxemburgs Fragen und Forderungen an die Verantwortung von wirtschaftlichem, gesellschaftlichem und politischem Handeln weisen heute noch weit über unsere oberflächlich so schön schillernde Gegenwart hinaus.
Auf die Backstein-Fassade soll direkt mit einer pigmentierten Lasur (reflektierend, tagsüber hell schimmernd) die Frage: WHAT WOULD ROSA DO? platziert werden. Formale Inspiration dazu kommt von alten Berliner Backsteinbauten der Gründerzeit, auf deren Fassaden häufig Firmen- oder Produktnamen aufgemalt waren. Die Architekten des Neubaus haben das Material Backstein als Reminiszenz an diese typischen Berliner Bauten – oft sowohl Wohn- als auch Produktionsstätten – gewählt