Stefka Ammon

Entwurf Denkmal Ehepaar Hampel

2018

Einladung zur Ausschreibung einer Gedenkstele (Material und Maße waren vorgegeben) für das Ehepaar Hampel auf dem Rathausvorplatz im Wedding.

In seinem letzten Roman Jeder stirbt für sich allein schildert Hans Fallada den authentischen Fall des Weddinger Ehepaars Otto und Elise Hampel, das Postkarten-Flugblätter gegen Hitler ausgelegt hatte und daraufhin denunziert und hingerichtet worden war.

Im oberen Bereich der Glasstele ist auf der Höhe 185 – 200 cm über deren gesamte Breite ein zweizeiliger Schriftzug von Elise Hampel ausgeführt. (Quelle: Bundesarchiv). Auf dieser Höhe ist das Glas im roten Farbton transluzent.
Der Schriftzug selbst ist farblos – die Umgebung bzw. der Himmel scheint durch die Schrift hindurch.
Im Bereich des Farbübergangs von Preußisch-Blau zu Tyrianischem Purpur sind die erkennungsdienstlichen Polizeifotos von Elise und Otto Hampel vom Oktober 1942 (auf Höhe 120 cm, ca. 12,5 cm hoch), 2 Faksimiles von Postkarten und das Hochzeitsfoto der Hampels von 1937.
Unter den Bildern und den dazugehörigen Bildunterschriften ist die vorgegebene Inschrift in einem blockartig gesetzten Textband eingearbeitet. Ein deutlicher Absatz wird nach den Erläuterungen zu den historischen Personen Elise und Otto Hampel zum Abschnitt über die Genese des Falladaschen Romans eingefügt. Fallada hatte zwar die Original- Akten des Falles vorliegen, diese jedoch stark fiktionalisiert.
Diese Inschriften sind im opaken Teil des Preußisch Blauen Bereichs (wie auch die Bilder) eingelasert. Sie werden auf der anderen Seite in englischer Sprache ausgeführt und sind beidseitig störungsfrei lesbar. Elise Hampels Schriftzug erscheint auf der „englischen“ Seite spiegelverkehrt. Eine Übersetzung hierfür wird dem englischen Textband hinzugefügt.