Sorrow Window
Sprühfarbe, bestehende Fenstergläser
Mit der Arbeit "Sorrow Window" interveniert Nina Schuiki an der charakteristischen Fensterfassade und entwirft ein Muster basierend auf Fotografien von gebrochenen Sicherheitsglasscheiben, die sie im öffentlichen Raum vorgefunden hat und die nun direkt auf die Scheibe aufgesprayt werden. So offenbart jene dünne Membran zwischen Kunstort und politisch teils bewusst problematisierter, öffentlicher Sphäre eine vermeintliche Brüchigkeit, die wir auf diese Weise nie wahrgenommen haben. Vielleicht war sie aber immer schon gegenwärtig. Als hätte Nina Schuiki – wie Susan Sonntag schreibt – den Inhalt ihres Werkes eben deshalb so weit zurückgeschnitten, bis die Sache selbst zum Vorschein kommt – die Essenz dieses Verhältnisses von Raum, Kunst und Gesellschaft. Das englische "sorrow" meint Sorge aber auch Leid, Schmerz und Trauer. Sorrow Window wird damit zur existentiellen Klagemauer, die feinsinnig aber dräuend offenbart, was wir am Ende zu verlieren haben. An Orten und Beziehungen. (...)
Text: zweintopf