brace, brace, brace
Mit "brace, brace, brace" zitiert Nina Schuiki in Formgebung und Materialität einerseits Assoziationen an weiße Kerzen, die jedoch auf Raumgröße hochskaliert werden, was eine gewisse Absurdität kreiert. Andererseits verweist die Arbeit auf Baustützen, die temporäre Raumgebilde bei der Aushärtung von Baumaterialien absichern und hierfür zur besseren Handhabung mit kleinen Griffen versehen sind. Die zitierte Stützfunktion von massiven, raumtragenden Säulen ist dabei konträr gekoppelt mit der durchscheinenden Leichtigkeit des Wachses. Die dünnen Architekturstützen suggerieren eine Fragilität, die die Spannung der Arbeit erzeugt.
(...) Installiert sind die Wachsstützen nur mithilfe ihres Kerzendochtes an der Decke, sodass sie wenige Millimeter über dem Boden schweben. Durch den Luftzug im Raum, den einerseits die Ventilatoren der Arbeit Store und weiterhin die Besucher*innen in ihrer Durchwanderung der Ausstellung verursachen, befinden sich die Wachsstelen stets in ganz leichter Bewegung, was in der Wahrnehmung wiederum einen intensiven Effekt einer irreal schwindelartigen Realitätsebene verursachen mag.
Textauszug aus "Die Leichtigkeit des Raumes", Julia Katharina Thiemann, 2018