Installation Galerie Zeppieri
Die temporäre Galerie Zeppieri soll die Möglichkeit einer kulturellen Nutzung des Gebäudes am zentralen Platz von Olevano erproben. Dazu wurde in einem Teil der ehemaligen Wartehalle, der zuletzt als Pizzeria genutzt worden war, die Zwischendecke herausgerissen und die blinden Fenster im oberen Teil der Fassade wurden geputzt – der Raum war zum ersten Mal seit 40 Jahren wieder in seiner originalen Proportion erlebbar. Auf die Rückwand wurden die Profile der dahinter verborgenen Glasfassade aufgemalt. Eine Lichtinstallation aus 32 gelben Leuchtstoffröhren hinter der platzseitigen Glasebene bezieht sich auf die Helligkeit und den Ausblick in die Landschaft, die der Raum ursprünglich hatte. Sie erinnert auch an die Tradition in Olevano, anlässlich des Festes der Pilgerfahrt zur SS. Trinità die bröckelnden Fassaden der Altstadthäuser mit handgeklöppelten Tüchern zu verhüllen. In dem temporären Galerieraum selbst wurde zur Eröffnung die Geschichte des Gebäudes anhand alter Postkartenmotive sowie ein fotografischer Essay zu seiner heutigen Erscheinung von Eiko Grimberg, Stipendiat in der Casa Baldi, gezeigt. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten war auch die Dachterasse wieder öffentlich zugänglich - ein Ort, den viele ältere Einwohner mit besonderen Ereignissen wie Hochzeits- oder Geburtstagsgesellschaften verbinden. Die Installation "Galerie Zeppieri" war für drei Monate geplant. Es stellte sich heraus, dass ein Ausstellungsraum am zentralen Platz von Olevano der unverbindlichen und neugierigen Art der Olevanesen entgegenkommt.
Foto copyright Udo Meinel