Helmut & Johanna Kandl
Fotografie, Konzeptkunst, Malerei, Partizipation
Bildung:Konservierung und Technologie/Akademie der bildenden Künste Wien, Malerei/Akademie der bildenden Künste/Wien, Malerei/Akademia Likovna Umetnost Beograd
Gruppen: Kandl
Index
Text
Bei Kunst im Öffentlichen Raum möchten wir Lösungen bieten, die für den nicht informierten Besucher interessant und attraktiv sind und in vielen "Ebenen und Schichten“ konsumierbar sind. Oft stützen wir uns auf Historisches und setzen es in einen ungewohnten Kontext.
So erscheint bei der Arbeit MIT VORSATZ in der Literaturpassage des Museumsquartiers ein stark farbiges „Muster“ oder „Ornament“, für Bücherkenner aber ein klarer Hinweis auf das Vorsatzpapier, das Papier, das Buchrücken und Kern verbindet und oft sehr aufwändig gestaltet war/ist. Es war hier wichtig, eine Arbeit zu machen, die auf Literatur verweist, aber ohne Text/Buchstaben auskommt. (Siehe Projekte)
https://www.hjkandl.at/de/kunst-am-bau/#233
Die Arbeit NAH AM TEXT auf dem Bauzaun während der Umbauphase des Dommuseum Wien verweist auf eines der rätselhaftesten und kostbarsten Exponate des Museums:
das Grabtuch Rudolf IV (1339-1365), des Begründers der Wiener Universität und Initiator des Ausbaus des Stephansdoms. Es stammt aus dem Ilchanidischem Iran und seine Verwendung erzählt von den vielfältigen Beziehungen des mittelalterlichen Europa zum technologisch und wissenschaftlich wesentlich weiter entwickelten „Orient“.
https://www.hjkandl.at/de/de/arbeiten-kunst-im-oeffentlichen-raum-interventionen-2010-2021-ac-72
Bei der Gedenkstätte WÄCHTERHAUS (2009 bis dato,
http://www.waechterhaus.at/home.php?il=3)
war es uns wichtig, keine bloße „Kranzabwurfstelle“ zu schaffen, sondern – einem Zitat Primo Levis folgend ES IST GESCHEHEN,UND FOLGLICH KANN ES WIEDER GESCHEHEN einen Ort zu schaffen, der warnt und aktuelle Menschenrechtsverletzungen thematisiert, ohne zu relativieren.
Das Screenmagazin Messages Repeated wird immer wieder erneuert und entsteht gemeinsam mit Menschenrechtsorganisationen, dem Zeithistoriker Joachim Heinzl/Xenos und verschiedenen für dieses Projekt eingeladenen Künstlern.
Gerade jetzt ist wieder ein Screenmagazin in Produktion, das sich mit dem Umgang „Westeuropas“ mit dem „Osten“ beschäftigt.
Vita
Helmut Kandl
Arbeitet im Bereich Recherche und Dokumentation, oft unter Einbeziehung von Archiven und privater Fotografie.
Er verfolgt einen zum Angewandten hin offenen Kultur- und Kunstbegriff, der sich von der Schaffung von Kulturvermittlungseinrichtungen (GALERIE BRÜNNERSTRASSE, „FLUSS – NÖ Fotoinitative“, Kunsthalle Krems) über Wohnprojekte (Amtsstraße 28) bis zur Beschäftigung mit dem Kochen erstreckt.
Im Bereich Recherche und Dokumentation verwendet er vorrangig die Medien Fotografie und Video, oft unter Einbeziehung von Archiven und privater Fotografie.
Johanna Kandl
Arbeitet im Bereich Recherche und Dokumentation in den Medien Malerei und Video. Der Fokus der letzten Jahre liegt auf historischen und zeitgenössischen Malmaterialien. Seit 1997 Zusammenarbeit mit Helmut Kandl, vor allem bei partizipativen und Rechercheprojekten.
Abgeschlossene Studien in Konservierung und Technologie (Akademie der bildenden Künste Wien) und Malerei (Akademien der bildenden Künste Wien und Belgrad)
Professorin und Leitung der Malereiklasse an der Universität für angewandte Kunst
Wien 2005-2013