UnterTon
Das Projekt definiert durch seine klare Geometrie einen Ort mit spezifischer historischer Bedeutung im öffentlichen Raum. Eine unterirdische Glocke als kulturell vertrautes und dennoch irritierendes Zeichen macht die anhaltende Bedeutung vergangener Untaten und Traumata sinnfällig. Die Glocke als Zeichen für Transzendenz und Gefahr vereinigt subjektive Perspektiven der Besucher und übergreifende objektive Motive in einem Symbol, ohne deren Brüchigkeit zu leugnen. Ihre unterirdischen Schläge rufen Gedanken an verdrängte und übergangene Realitätsschichten ins Bewusstsein und stellen eine Verbindung zur Thematik des Gedenkorts her. Die Regelmäßigkeit ihres Erklingens strukturiert den Ort zudem auch zeitlich. Der Gedenkort insgesamt unterstreicht die aktuelle Notwendigkeit der Erinnerung und Auseinandersetzung mit einer Historie, die nicht als abgeschlossen angesehen werden kann.
(in Zusammenarbeit mit Pia Lanzinger und atelier le balto)