Michael Hauffen

Kopf oder Farbe

2009

Die Kunstmeile Krems mit einer Reihe von Ausstellungsinstituten, die sich entlang der Hauptachse der Donaustadt verteilen, sollte eine wiedererkennbare Markierung erhalten. Der Vorschlag sieht eine massive Metall-Plakette vor, die an jedem der beteiligten Gebäude angebracht ist. Die Plakette zeigt in Anlehnung an die ehemalige 10-Schilling-Münze einen Frauenkopf mit „Goldhaube“ im Profil, sowie den Schriftzug „Kunstmeile Krems“. Die Goldhaube, ein traditioneller Kultgegenstand der Wachau, wird dabei einer subtilen kritischen Reflexion unterworfen.
Der klassische und offiziöse Medaillencharakter wird durch farbige Übermalungen gebrochen, die einzelne Details des Motivs hervorheben. Die Akzentuierungen variieren von Exemplar zu Exemplar und lenken die Aufmerksamkeit auf die Konstruiertheit der symbolischen Bedeutung. Durch den eher despektierlichen Umgang mit einem etablierten Zeichen lehnt sich das Konzept an bekannte ästhetische Praktiken an, die zugleich auf eine irritierende wie auf eine dekonstruierende und analytische Wahrnehmung abzielen.
(in Zusammenarbeit mit Pia Lanzinger)