Passage gegen das Vergessen
St. Georgen/ Gusen, Österreich, 2013 (Realisierung)
Ortsbezogene Raum-Installation, permanent
1. Preis im Wettbewerb (2012) zum Gedenken an die Opfer
des Konzentrationslagers Gusen
Realisierung in fünf Installationsschritten von April – November 2013
Standort: Kirchenvorplatz der Gemeinde St. Georgen / Gusen mit „Kriegerdenkmal“ und Pfarrheim auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Installationsschritt 1:
„Gesicht zeigen“, Mai 2013
Benennung des Pfarrheims nach dem Namensgeber des Wettbewerbes, Johann Gruber, ermordet 1944 im Konzentrationslager Gusen. (Schriftzug „Johann Gruber“ an der Fassade des Gebäudes)
Installationsschritt 2:
„Sichtbar machen durch Verdecken“, Juni – Ende Oktober 2013
Temporäre Verhüllung des sogenannten Kriegerdenkmals. (vgl. Abbildung)
Installationsschritt 3:
„Aussprechen, Verstehen“, Juli 2013
Kennzeichnung des Platzes durch eine weiße „Linie“, in die eine Textzeile integriert ist. Sie fungiert als richtungweisende Wegstrecke zum noch zu installierenden „Spiegel-Steg“.
Textlinie: verschliessenversteinernerschütternvergessendurchkreuzenwidersprechenverwüstenaufdeckenfreiräumendagegenstehen (vgl. Abbildung)
Installationsschritt 4:
„Eingreifendes Verändern“, November 2013
Ein waagerechter Steg mit allseitigen spiegelnden Flächen wird am Ende des Holz-Plateaus, das den Kirchenvorplatz begrenzt, installiert. Der nicht betretbare Steg wird durch die Verspiegelung als Korpus kaum sichtbar, doch zeigt er Veränderungen des Lichts, des Wetters, der Landschaft – und von unten – auch die Menschen, die sich dort befinden und bewegen.
Zusätzlich wird ein Teil des Metall-Geländers, welches das Plateau abschließt, durch eine Glasplatte mit einer Inschrift, die auf die in sichtbarer Nähe befindlichen Örtlichkeiten der Konzentrationslager Gusen I und Gusen II, sowie auf die Stollenanlage „Bergkristall“ verweist, ersetzt. (vgl. Abbildung)
Installationsschritt 5:
Die Hülle, die das sogenannte Kriegerdenkmal mehrere Monate verdeckt hat, wird zu einem Bündel zusammengelegt und mit der Fotografie der Verhüllung im Fenster des Pfarrheims installiert.