Renate Herter

morgen

Berlin, Dresden, 2020
Video, 3,08 Minuten

Video-Installation zur Ausstellung „Sehnsucht nach dem Jetzt“, Teil II
GEH8, Dresden 2020 

Die im Ausstellungsprojekt angelegten drei Entwicklungsschritte – Gegenwart – Zukunft – Vergangenheit – untersuche ich mit den Mitteln der inszenierten Fotografie. Hinzu kommen Körperklänge und sprachliche Tonelemente. Im zweiten Ausstellungs-Schritt Zukunft befrage ich in der Videoarbeit „morgen“ das Wirkungsverhältnis von sozialhistorischem Kontext und individuellem Körperbefinden. Die Videoarbeit entstand während einer Quarantäne-Zeit im Sommer 2020.

Die pandemischen Ereignisse und Handlungen, die als neue, zum Teil beängstigende Begrifflichkeiten in die Realität einfallen, attackieren den individuellen Körper und dessen psychische Verfasstheit. Je eingeschränkter daher der Bewegungsspielraum des einzelnen Körpers und damit sein Verhältnis zu Raum und Zeit erscheint, je mehr übernehmen die aneinander gereihten Bilder diese real fehlende Bewegung.

Die erschreckenden und zum Teil gewaltförmigen Begriffe wie Sicherheitsabstand, Ausgangssperre, Beatmungskapazitäten, Triage, Besuchsverbot, usw., die seit dem Frühjahr 2020 im Covid-19-Kontext unvermittelt in die Alltagssprache eindrangen, finden sich im Video als Einschreibungen in den Körper wieder. Hinzu kommen Körpertöne wie Puls, Atem und Sonographie-Klänge.

Bilder: 2 Stills aus dem Video
Ausstellungsfoto: Andreas Sachsenmaier 

Ausstellungsfoto

Filmstill

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