Hammer und Amboss
Die Projektidee für eine Glasskulptur, die im öffentlichen Raum einen Platz finden wird, lässt die Symbolik von “Hammer und Amboss” materialisieren. Diese beiden Metallobjekte werden in industriell gefertigten Glaspellets verschmolzen. Das Schmieden als Handwerk, bei dem diese Werkzeuge verwendet werden, ist ein Sinnbild willensstarker und geduldiger Gestaltungskraft. Die Kraft und Energie des Schmieds gepaart mit künstlerischem Schöpfungswillen hat Vorbildfunktion für David Antonides als zeitgenössischen Bildenden Künstler und die Thematik hat so Eingang in sein Werk gefunden.
Die antike Mythologie spricht von der Erschaffung des Universums durch den Gott Hephaistos, welche an einem Amboss stattgefunden hat. Das Bild des, mit dem Hammer vereinten, Amboss symbolisiert die gestaltenden Kräfte der Natur. Dabei übernimmt der Amboss den weiblichen Part, steht also für die Erde und Materie und der Hammer bringt das männlichen Element ein und demonstriert Macht, aber auch Kreativität der Gottheit.
Umflossen von Glas, das wie Wasser um die Objekte zu spritzen scheint, sind “Hammer und Amboss” in David Antonides künstlerischer Interpretation des Themas ein Sinnbild für harmonisches und produktives Zusammenleben in einer modernen Gesellschaft. Die Schmiede, wie auch das Atelier des Künstlers, kann in diesem Sinne als Ort der Wandlung und Verwandlung verstanden werden. Die wachsende und sich wandelnde Stadt Wertheim, liegt im Zufluss der Tauber und des Mains, direkt am lebensspendenden Element, das das kleine Wertheim mit den Metropolen verbindet und seit jeher so den Handel beeinflußte.
Die vielschichtige Skulptur von David Antonides besticht durch die Magie des Material Glas, welches durch die Verschmelzung mit den rohen Werkzeugen einen Gegensatz schafft, der die Symbolkraft der künstlerischen Aussage vermittelt. Es entsteht ein ästhetisches Gebilde, das zahlreiche Denkanstösse liefern kann und die Einzigartigkeit der Stadt Wertheim unterstreicht.
Der Sockel der Arbeit wird eine solche Höhe haben, dass der Eindruck von Schwerelosigkeit entsteht, der im Gegensatz zu dem Gewicht der Metallobjekt steht. Außerdem sollten die Betrachter nicht in Versuchung kommen, das Objekt zu berühren. Auf diese Weise kann das Risiko an Beschädigungen an der Arbeit sowie die Verletzungsgefahr deutlich reduziert werden.
Idealerweise ist es unterhalb einer Treppe lokalisiert, sodass es von oben gut gesehen werden kann. Der Sockel ist aus Buntsandstein gefertigt. Dieses Material wird in der Gegend seit Jahrhunderten als Baumaterial genutzt. Er stellt einen Übergang zwischen der mittelalterlichen Stadt und der zeitgenössischen Skulptur her, somit ist die Idee der Kontinuität von Handwerk und Material auch in diesem Aspekt vertreten.