Reiner Maria Matysik

fluss wird wolke

2013

fluss wird wolke
emscherkunst, oberhausen, 2013



40 kw turbine mit wasserschneckenantrieb; container mit durchlauferhitzer 80 kw, düsen, steuerungstechnik und sps verbindung zur turbine; pavillion aus polyesterkugeln 4 m und 2,5 m mit schlafgelegenheit; skulpturen aus aluminium und kunststoff.

reiner maria matysik verwandelt die emscher in wolken. mit hilfe einer maschine wird das wasser der emscher im bereich der emscher­mündung in dinslaken in wolken­bil­denden dampf umgewandelt. die hierfür benötigte energie wird regenerativ aus dem fluss selbst gewonnen. die emscher endet so nicht einfach, indem sie im rhein aufgeht, sondern ein teil von ihr steigt als wolke in den himmel hinauf.
dies ruft überna­türliche konno­ta­tionen hervor und befragt den fluss zugleich nach seinem potenzial. auch die maßnahmen des emscher-umbaus werden so beleuchtet: inwieweit ist eine renatu­rierung bzw. ein naturnaher umbau möglich? welche natur ist überhaupt gemeint, zu der hin gebaut werden soll? ist es überhaupt möglich in richtung natur zu bauen?
neben der wolken­ma­schine installiert reiner maria matysik auch eine begehbare, kugel­förmige station, die verschiedene arbeiten zum thema wolken zeigt. diese seifen­bla­se­n­ähnliche skulptur kann während der öffnungs­zeiten der ausstellung besucht werden und bietet für bis zu zwei gäste eine schlaf­ge­le­genheit für eine nacht.

ein teil des emscherwassers wird an der mündung in den rhein zu wolken. aus dem fluss wird energie gewonnen. durch die energie des flusses erfolgt die verwandlung. eine maschine lässt den fluss als wolken zum himmel aufsteigen. der fluss kann eine andere zukunft haben als einfach in dem nächsten zu verschwinden.

wasserschnecke: am auslauf der kläranlage bottrop fällt das wasser um ca. 1,6 m auf das niveau des flussbettes. eine wasserschnecke treibt mit dieser energie eine 40 kw turbine an.
am standort emschermündung steht eine begehbare station auf dem deich an der mündung der emscher in den rhein. sie ist ein hybrid aus skulptur und pavillon. ihre form erinnert an eine abstrahierte wolke oder an seifenblasen.
die unzugängliche wolkenmaschine befindet sich in einem container. die technische anlage ist sichtbar. auf dem container befinden sich düsen aus denen in einem festgelegten rhythmus der wolkenbildende wasserdampf austritt.