Extraction (Atacama Desert)
Siebenteilige Serie, digital/analoge Mischtechnik auf Kupferplatten.
Lithium, Cerium, Kobalt, Mangan, Wismut-Vanadat auf Kupfer.
Jeweils 114 x 87 cm im Künstlerrahmen
Die siebenteilige Serie „Extraction (Atacama Desert)“ kartografiert Bodenschätze in der vom Bergbau gezeichneten Landschaft der chilenischen Atacama-Wüste. Um die Distribution von Lithium und anderen Mineralien für das menschliche Auge sichtbar zu machen, griff der Künstler auf Daten des Europäischen Sentinel II Satelliten zu und verarbeitete diese mithilfe einer Remote-Sensing Technologie, die gewöhnlich von Bergbauunternehmen genutzt wird, um Rohstoffe im Boden aufzuspüren. Dabei werden Falschfarbenbilder generiert, indem mehrere Satellitenbilder aus dem unsichtbaren Lichtspektrum (Infrarot und Ultraviolett) kombiniert werden. Die Pigmente, die der Künstler in einem manuellen Druckverfahren auf Kupferplatten auftrug, bestehen aus denselben Rohstoffen, die in der Wüstenregion abgebaut werden: Lithium, Kobalt, Mangan, Cerium und Wismut.
Mit der Aneignung der von den Bergbauunternehmen genutzten Technologien imitiert die Serie den distanziert neokolonialen Blick der westlichen Welt auf die Bodenschätze des globalen Südens, und offenbart die zerstörerischen Konsequenzen unseres unstillbaren Hungers auf Lithium und andere Mineralien, die für die globale Batterieproduktion benötigt werden. Zugleich dokumentiert die Serie einen Transformationsprozess, bei dem die digitalen Satellitendaten durch körperliche Arbeit in der physischen Welt sichtbar gemacht werden. Somit werden die Bilder auch zu Objekten, deren Materialität auf ihren eigenen ökologischen Entstehungsprozess verweist.
Durch die vielfältigen Kombinationen von Lichtspektren und Pigmenten wird jedes der sieben Werke zu einem Unikat, welches eine jeweils einzigartige Interpretation desselben Ortes zur selben Zeit bietet. Die verwendeten Pigmente sind in ihren speziellen Verbindungen toxikologisch unbedenklich.
Text von Duncan Ballantyne-Way
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