Albrecht Fersch

Labyrinthische Welten

2008

Eine leerstehende Bahnhofshalle, mit Nebenräumen ca. 350m² groß, stand zwei Monate lang zur freien Verfügung. Ich leitete unter dem Titel „Labyrinthische Welten“ eine Gestaltungswerkstatt mit Laien von 13 - 60 Jahren. Im Rahmen des XVII. Greizer Theaterherbstes (unter dem Gesamt-Motto RING FREI) entstand ein großer Irrgarten mit Effekten, Hindernissen, Sackgassen, Bildern. Zur Eröffnung wurden zudem in einigen Räumen kleine Performances veranstaltet.
Am Eingang mussten die Besucher durch einen schmalen, beleuchteten Schneckentunnel kriechen. U.a. gab es einen großen, durchquerbaren Kubus mit Gummibändern, einen 10m² großen Raum, der knietief mit geknüllten Zeitungen gefüllt war und einen komplett abgedunkelten Irr-Raum. Der letzte Raum kurz vor dem Ausgang war völlig mit rotem Papier ausgekleidet, zudem rot beleuchtet und mit Herzen bemalt. Besucher bekamen roten Wein serviert und konnten eigene Liebeserklärungen an die Wand schreiben - getreu dem Orakelspruch, den Theseus einst in Delphi vor seiner Reise ins kretische Labyrinth erhielt: „Wähle dir die Göttin der Liebe zu deiner Führerin.“