Joseph Marr

THE HEART

2024

“THE HEART“ ist eine 3,5 Meter hohe Skulptur, gegossen aus 2000 kg Zucker und für den öffentlichen Raum konzipiert. Die Skulptur ist in einer Acrylglas-Eisenbox untergebracht und verfügt über eine Klimaanlage und einen Luftentfeuchter, um die Umgebung in der Box zu kontrollieren und die Lebensdauer des Zuckerherzens zu erhalten. Die Stromversorgung erfolgt durch Passanten, die mit ihren eigenen Fahrrädern oder den vor Ort vorhandenen Fahrrädern einen Turbinengenerator antreiben. Das Herz lebt oder stirbt, abhängig vom Ausmaß des öffentlichen Engagements. Wenn das Herz vollständig geschmolzen ist, nimmt es die Form eines Eies an.

KONZEPT
Die schmelzende Zuckerskulptur repräsentiert das Leben selbst, vergänglich und gleichzeitig kostbar. Inspiriert von buddhistischen Konzepten, insbesondere der Idee von Samsara, dem endlosen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt, wird die Skulptur im Freien platziert, wo sie im Laufe der Zeit langsam schmilzt. Ausgehend von der Widerspiegelung der unaufhaltsamen Bewegung der Zeit und des ständigen Vergehens aller Dinge können die Betrachter die Flüchtigkeit des Augenblicks erkennen, wenn sie die Skulptur beobachten. Die interaktive Beteiligung durch das Generieren von Strom mit Fahrrädern wird zu einer symbolischen Handlung, die an das buddhistische Konzept von Karma erinnert. Die Energie, die die Gemeinschaft in die Skulptur investiert, wirkt sich direkt auf ihre Langlebigkeit aus. Die schlichte, minimalistische Erscheinung der Skulptur und die ruhige Umgebung sollen die Betrachter dazu ermutigen, innezuhalten und das Hier und Jetzt zu schätzen. Das Schmelzen wird zu einer meditativen Erfahrung, die die Betrachter dazu anregt, die Flüchtigkeit des Lebens zu reflektieren.
Zucker ruft bei beinahe jedem eine Reaktion hervor – sei es, um bedeutende Ereignisse mit Schönheit, süßen Erinnerungen, Traditionen und Ritualen zu feiern, oder als das “weiße Gift” betrachtet zu werden. In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit Fragen des Bewusstseins sowie mit dem Konzept der Vanitas. In meiner Auseinandersetzung mit dem Material Zucker interessiert mich insbesondere das Ephemere der Löslichkeit und Süße. Das langsame Schmelzen der Zuckerskulptur symbolisiert die Flüchtigkeit des Lebens, die Vergänglichkeit, während die Süßigkeit auf kostbare, aber kurzlebige Momente im Leben hinweist. Ein Kontrast, der womöglich auf die Dualität des Lebens hinweist – süße Freuden, die mit dem unausweichlichen Vergehen einhergehen.

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