Dagmara Genda

Chemnitz Stadt Marktbrunnen (Entwurf, 3. Preis)

2019

Der Springbrunnen ist als ein Maßstab für Klimawandel konzipiert, indem die Höhe des Wasserstrahls von aktuellen und historischen Daten zum Meeresspiegelanstieg, sowie Prognosen bis zu 100 Jahren in die Zukunft, gesteuert würde. Mein Ziel ist Klimaforschung auf eine ungewöhnliche Weise der Öffentlichkeit zu vermitteln.

Ein Tag würde so aussehen: Nach Inbetriebnahme des Springbrunnens steigt jeden Morgen um 9 Uhr der Wasserstrahl bis auf 30 cm, was auch die Höhe der Oberfläche vom Wasser im Becken ist. Diese Höhe entspricht dem Jahr 1880, das Jahr in dem die ersten Messungen vom Meeresspiegel aufgezeichnet wurden. Jede Stunde wird der Wasserstrahl relativ zum Meeresspiegel in Abständen von 20 Jahren steigen, oder was eher unwahrscheinlich ist, sinken. Um 16 Uhr steigt der Strahl auf unser aktuelles Niveau. Nachher wird sowohl die Spannbreite der Unsicherheit als auch die Mittelwertprognose angezeigt, indem das Wasser erst bis auf den maximalen Wert steigt, dann auf den minimalen Wert sinkt und folgend wieder auf den Mittelwert steigt. Im Jahr 2400, sofern die Menschheit noch existiert und der Springbrunnen noch läuft, würden wir unsere aktuelle Lage erst um 19 Uhr sehen, es sei denn, es wird ein neuer Algorithmus eingesetzt, was auch möglich wäre.

Das Springbrunnenbecken spiegelt sowohl das Schmelzen der polaren Eiskappe als auch die durch den Bergbau gebildeten Löcher wider, in dem die Kreise immer kleiner werden, bis sie unter Wasser verschwinden. Die senkrechten Seiten der Schichten sind dunkelrot, während die Flächen roh und blass sind. Damit entstehen kontrastreiche Schichten, als ob ein Loch in der Erde ausgebrannt würde. In der Mitte ist nur eine 30 cm tiefe Pfütze.

Modell für Chemnitz Stadt Marktbrunnen.

Digitaldarstellung von dem Springbrunnen.

Grafik vom Wasserstrahl.