Birte Endrejat

Any one place is always replete with new improvisations

2021

Der Vorschlag rückt alle Zufußgehenden in Form einer Bodenarbeit in den Fokus. Diese erstreckt sich über beide Bearbeitungsbereiche sowie den dazwischenliegenden Raum. Vorgeschlagen werden 12 farbige Bodenlinien anlog der Markierungen im Straßenraum. Auf Grundlage der Bewegungen von Passant*innen vor Ort, soll die Position der unterschiedlich langen Markierungen verortet werden.
Die Linien können irritieren und sehen aus „wie ein farblich und räumlich verrutschter Zebrastreifen. Die Linien streichen aus (wie mit einem Stift etwas durchstreichen). Sie fügen etwas zusammen (wie Heftpflaster oder ein Nähfaden eine Wunde). Sie markieren und geben vor. […] Die sichtbare Markierung dient als Vorschlag für Passanten, als Unterbrechung des eigenen eingefahrenen Weges und als SehErfahrung. Sie setzt das Selbst in Beziehung zum Umfeld. Wo gehe ich entlang? Auf, neben, quer zur Linie? Muss ich so gehen? Könnte ich anders laufen, mir die Zeit nehmen? Eine andere Entscheidung treffen?“
Ein Teil des Kunst-Budgets soll für einen „digitalen / performativen Zusatz zur räumlich verorteten künstlerischen Arbeit“ reserviert werden, wofür bereits erste Ideen entwickelt worden sind (u.a. eine Reihe von künstlerischen Spaziergängen/Artist Walks und Impulsvorträgen in Form von Spaziergängen mit geladenen Expert*innen zum aktuellen Diskurs um den urbanen Raum).

Entwurf für geladenen Ideenwettbewerb "Denkzeichen lebenswerte Stadt", Kultur-Mitte, Berlin, Simulation, Straßenmarkierung im öffentlichen Raum
ca. 35 × 25 m