Marie Luise Birkholz

Warum es Wüsten gibt: Phaetons Reise und andere Metamorphosen, nach Publius Ovidius Naso in Brandenburg

2015

Ein Künstlerinnenbuch & zwei Ausstellungen.

„Zeus‘ heiß geliebte Kuh Europa zu Beginn des 21. Jahrhunderts: Hellas et Italia, sogenannte Wiegen der Kultur, gehen in die Knie und die Nordbarbaren, die jenseits des Rheins siedeln, erteilen sogleich nach ihren höchst eigenen Regeln Rat, Fingerklopfer und wallende Hilfspakete. Hellas jedoch
droht mit Auszug.

Die Altphilologin Verena Issel und die Trabrennfahrerin Marie Luise Birkholz nehmen das aktuelle Weltgeschehen zum Anlass, die Metamorphosen
(Metamorphoseon libri: »Bücher der Verwandlungen«) des römischen Dichters
Publius Ovidius Naso (geschr. 1 bis 8 n. Chr.) neu zu interpretieren – history repeating.

Die Geschichte von Phaeton ist der Ausgangspunkt für dieses Buch: Phaeton,
der sich in maßloser Selbstüberschätzung das feurige Gespann des Sonnengottes Helios leiht und als ungeübter und leider überhaupt nicht göttlicher
Fahrer mit seinem Ausflug die halbe Welt sowie das gesamte Himmelszelt in Schutt und Asche legt. Krumme Sternbilder und Wüsten entstehen.

Marie Luise Birkholz und Verena Issel wählen mehrere tausend Jahre später zwei Kaltblüter und die ländlichen Weiten von Brandenburg, um Phaetons mythologischer, fulminant-missratener Reise im Hier und Jetzt nachzufahren.

Während alles schief geht, begegnen sie immer mehr Geschichten aus Ovids Werk. Schöner Scheitern.“

Autorinnen: Verena Issel und Marie Luise Birkholz
Textem Verlag 2015, Grafik Christoph Steinegger