Yasmin Alt

Pattern Recognition

2022

Der Entwurf "Pattern Recogntition" sieht eine raumgreifende Gestaltung des Treppenhauses der Grundschule in der Pufendorfstrasse vor. Der Entwurf beinhaltet eine intensiv-farbige Fassung der Treppengeländer-Brüstungen von beiden Seiten und ein Wandrelief aus keramischen Kacheln auf der zentralen Wandfläche.
Bezugnehmend auf die Tradition der DDR zu Wandgestaltungen mit geometrisch wiederkehrenden Formen soll das Wandrelief eine Verbingung zwischen der Architektur, der Vergangenheit und der kreativen Zukunft der Kinder schlagen. Dabei Linienführungen des Gebäude aufnehmen und abstrakt spielerisch in einem Koordinatensystem der rautenformigen blau-schwarzen Fliesen agieren. Das Gebäude selbst mit seinen vielen Fassadendurchbrüchen wird dabei als ein gleichwertiger Teil der Gestaltung begriffen und wird Teil der Wandgestaltung. Die geometrischen Formen werden durch die Fenster durchschnitten, sind aber für den Betrachter leicht zu ergänzen und zu verbinden. Die Farbgestaltung der Treppenbrüstung wird als bunte Schattenreflektion auf den glänzenden Fliesen sichtbar und ändert im Tagesverlauf seine Formen. Das Tageslicht, welches durch die Oberlichter fällt, reflektiert ebenfalls auf der Oberfläche und erzeugen eine zweite Ebene an geometrisches Licht und Schattenspiel.
Das rautenförmige Koordinatensystem wird an mehreren Stellen durch- über den ganzen Raum laufende - Messingprofile durchschnitten. Diese Schnittstellen markieren jeweils einen Richtungswechsel in der Verlegerichtung der Kacheln und falten so den Raum illusorisch perspektivisch auf. Dabei spielt die rautenförmige Rasterung der Wandfläche sowohl auf das strenge Karomuster in Schulheften an, als auch auf die mathematische Betrachtung des Raumes in einem Koodinatensystem und der perspektivischen Darstellung von Raum und Objekten in der Kunst. Die Auffaltung des Raumes soll auch die Enwicklungsmöglichkeiten der Kinder symbolisieren, aufbauend auf den von der Schule vermittelten Grundraster an Lerninhalten hin zu einem darauf aufbauenden Universum an zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten. Das Raster erinnert gleichermaßen an die strenge Anordnung der Gräber des ehemaligen Friedhofs, ohne dabei einen makaberen Aspekt zu verkörpern. Das Raster wird so zum Ausgangspunkt für den Freiraum des Denkens aufbauend auf der Vergangenheit.
In dem gerasterten Raum befinden sich mehrere geometrische dreidimensionale Elemente, die aus der ansonsten planen Oberfläche herausragen. Diese Objekte erweiteren den imaginären Raum um die haptische Perspektive. Farbverläufe auf den Fliesen bringen einen malerischen Aspekt in das Wandbild.

3-D Visualisierung KAB, Grundschule Pufendorfstraße 10, Berlin