Die Arbeit „o.T.“ (Neon-Leuchtschriftsystem) von 2013 ist in Form und Inhalt zeitdiagnostisch. Sie gehört zu der Werkreihe „in Sicherheit“.

Der Oberlichtraum in der Galerie Michael Sturm ist ein Durchgangsraum. Geöffnet ist der Raum an zwei sich gegenüberliegenden Seiten. Durch drei Türöffnungen kann der Raum vom Besucher betreten und verlassen werden. So kann der Neonleuchtschriftzug „glänzende Aussichten“, über die Ecke in drei Meter Höhe montiert, beim Durchschreiten des Raumes aus drei unterschiedlichen Perspektiven wahrgenommen werden.

Der Neonleuchtschriftzug “glänzende Aussichten” montiert im Oberlichtraum einer Galerie in drei Meter Höhe verweist auch auf ein Handwerk, das in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts für Fortschritt und Erfolg stand.

Seit den 40er Jahren steht Neonschrift aber für wirtschaftlichen Niedergang. Heute wird Neonschrift nicht mehr für die Reklame, sondern nur noch für die Kunst produziert.

Ein Verweis auch auf die Situation der Kunst und Kultur und die prekäre Situation der Künstlerinnen und Künstler.