Lars Karl Becker

(not) Just for those who can afford It.

Aus dem Ausstellungsraum ragt ein massiver Stahlträger seitlich heraus. Von diesem hängt eine Regentropfkette herunter—eine pseudofunktionale Konstruktion an dessen Ende ein Gummigehirn mit einem Frachtsiegel festgezurrt ist. Im Gebäudeinneren bemerken wir: Der Stahlträger ist Teil einer merkwürdig anmutenden Apparatur. Gleich einer rechteckigen Abrissbirne in Position gebracht, wartet ein Tresor darauf seine Lageenergie freizulassen.

Gab es einen Versuch mit diesem Tresor die umliegenden Wände zu zerschlagen? Oder wurde er durch einen Aufprall gegen die ihn umgebenden Wände geknackt? Handelt es sich hier gar um eine Konstruktion zum Aufbrechen von Tresoren? Wenn ja, was befand sich eigentlich in seinem Inneren? Beschriftet ist er mit scheinbar zufälligen Fragmenten des Logos einer bekannten Hotelkooperative: »We Best«, »Best We« und »Be Western«, was jedoch keinen Beitrag zur Aufklärung leistet.

Intention der Ausstellung appearing unannounced war es, sich in den Studiobetrieb einzunisten, gewohnte Abläufe und Perspektiven aufzubrechen und sogar zu stören. Wer hier an Metaphern zur hoch brisanten politischen Situation vor Ort denken mag, liegt vermutlich nicht falsch—zur Eröffnung kamen auch einige unangekündigte Gäste, um nach dem rechten zu schauen.