19 Freiheiten
Videoinstallation in Zusammenarbeit mit Stephan Kurr.
Kinder und Jugendliche aus dem Berliner Bezirk Neukölln waren von der Initiative „19 Freiheiten“ eingeladen, in unterschiedlichen Workshops zu einzelnen Grundrechtsartikel künstlerisch zu erarbeiten. Die Leitung der Workshops wurde von Künstlerinnen und Künstler, die am Institut für Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin ein postgraduales Masterstudium absolvieren, und jungen Erwachsenen aus dem Bezirk übernommen (www.19freiheiten.de).
2009 bekamen Stephan Kurr und María Linares den Auftrag, das Projekt „19 Freiheiten“ künstlerisch zu reflektieren und in einer Dokumentation und in einer Ausstellung in der Galerie im Körnerpark, Berlin, zu einem sichtbaren Abschluss zu bringen.
Die Installation in der Galerie bestand einerseits aus 19 Monitoren auf Sockeln, einer Videoprojektion, einem Druckkammerlautsprecher und 12 Stoffbahnen in den Farben schwarz, rot und gelb. Jeder der Monitore repräsentiert einen Artikel der 19 Grundrechte des Grundgesetzes.
Einige Ideen und Gedanken aus den Workshops flossen direkt in die eigene Auseinandersetzung mit dem Thema der Grundrechte ein. Wir lasen zum Beispiel in einer Projektbeschreibung vom chorischen Sprechen der Grundrechte1, die als Rap aufgenommen werden sollten, und stellten uns sogleich eine Schulklasse à la „The Wall“ von Pink Floyd vor, die nicht nur nach autoritären Methoden lernt, sondern sich durch das Rezitieren der Grundrechte zur staatlichen Autorität bekennt. Gleichzeitig wurde uns aber auch bewusst, dass die Grundrechte jeden einzelnen Menschen, das Individuum, meinen. So entstand ganz im Sinne „Der Staat bin ich (selbst)“ die Video-Installation, die den mittleren Bereich der Ausstellung bespielte.
Wir bezogen uns auf vorhandenes Material, auf die vielfältige Auseinandersetzung mit den Grundrechten, die bereits stattfand, und wollten gleichzeitig unsere Arbeit als Vorgabe für eine weitere Reflexion anbieten. In der Dokumentation liegt unsere Videoarbeit als DVD bei und möchte auf diese Weise die Grundrechte immer wieder neu am Menschen und im Besonderen an jungen Menschen spiegeln.
Aus unserer Absicht, den partizipatorischen und prozessualen Ansatz des Projektes in der Dokumentation zu zeigen, ist das Spiel „19 FREIHEITEN“ entstanden. Die Karten für das Spiel sind zwischen den Kapiteln der Dokumentation zu finden und beziehen sich ebenfalls auf Ergebnisse der Workshops.