Gunda Förster

LICHTLINIEN

2001

An beiden Seiten des Spandauer Schifffahrtskanals sind Scheinwerfer kurz über der Wasseroberfläche installiert, die Lichtlinien auf der Wasseroberfläche erzeugen. Die Scheinwerfer sind jeweils versetzt an den Ufern angebracht, so dass die Lichtstrahlen ineinander greifen und eine Art »Reißverschluss« bilden. In der Dämmerung zeichnen sich die Linien nur relativ schwach auf der Wasseroberfläche ab. Je dunkler es wird, desto deutlicher werden sie sichtbar – bis sie sich bei völliger Dunkelheit als scharfe weiße Linien von der schwarzen Wasseroberfläche absetzen. Durch die Bewegung des Wassers verändern sich die Lichtlinien ständig. Wenn Schiffe den Bereich passieren, wird die Ordnung völlig aufgelöst und stellt sich erst wieder her, wenn sich das Wasser beruhigt hat.
Die ineinander greifenden Lichtlinien geben einen Hinweis auf die ehemalige Grenze zwischen Ost- und Westberlin. Der flüchtige und offene Charakter der Lichtlinien referiert jedoch zugleich auf die Aufhebung dieser historischen Situation.

Scheinwerfer, Spandauer Schifffahrtskanal, Berlin | Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie / Hamburger Bahnhof, Berlin | Entwurf 2001, Preisträger

Scheinwerfer, Spandauer Schifffahrtskanal, Berlin | Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie / Hamburger Bahnhof, Berlin | Entwurf 2001, Preisträger