Annett Glöckner

Lacoma

1992

Wort-Skulptur aus Teilen eines Tagebau-Baggers. 14 x 3 m. Stahl und Blech, Motorenverkleidungen, Radkappen, Eimer vom Schaufelrad, Schurre, Stahlträger. Bau mit Hilfe einer Bagger-Brigade während der Verschrottung des Baggers. Standort: Bundesstraße 169, Höhe Leuthen bei Drebkau, Lausitz. gefördert von der LAUBAG und der Frauenförderung der Hochschule der Künste Berlin

Videofilm Lacoma, 1993, Länge 53 min, über den Bau der Wort-Skulptur in der Lausitzer Braunkohle. YouTube, Lausitzer Rundschau

Den Bau des Wortes hatte ich mir als Meisterschülerarbeit vorgenommen. Die Lausitzer Braunkohle AG unterstützte mich sehr und die Zeit der Wende machte fast alles möglich. Nach einem Behördenmarathon mietete ich ein Zimmer in der Nähe des Tagebaus und erschien ein paar Monate lang jeden Tag pünktlich zur Schicht. Die Männer der Brigade wurden, während der Bagger schrumpfte und verschwand und die Buchstaben entstanden, arbeitslos. Das drückte die Stimmung eine Zeit lang immens und ließ die Arbeit stocken. Doch dann bauten wir alle Buchstaben fertig. Ein sehr genauer Werkstattleiter mit Zollstock schuf die Bodenverankerung und vier Männer aus der Umgebung, die als Indianer lebten, gruben die Löcher dafür. Und es gab noch viele Helfer mehr.
Die Frauen der Aggrargenossenschaft Drebkau nennen die Fläche, auf der das Wort steht, liebvoll "unsere Lacoma-Wiese" und mähen mit dem Trecker seit nun 30 Jahren drumherum.