Gisela Genthner

Fluchtpunkt

1998

Materialien: 60 Schwarzlichtröhren, 200 Gipsabgüsse, 230m² textile Black-out-Ware, Papierbahnen, Leuchtpigmente.
Raummaße 80m lang, 18m breit, 3,50m hoch.

Das Museum, das an die Freie Universität angeschlossen und auch zu Studienzwecken benutzt wird, wurde einer kompletten Veränderung unterzogen. Die sonst chronologisch sortierten Gruppierungen in griechisch und römische Statuen, wurden auseinander gerissen und der Größe nach platziert und in zwei lange Reihen gestellt. Diese verlaufen konisch auf den nun erlebbaren Fluchtpunkt zu. Aus ihrem zeitlichen und lokalen Zusammenhang gerissen gehen die Figuren ganz neue Bezüge zueinander ein. Die Spannung wird durch die völlige Abdunklung des Raumes verstärkt. Durch die gezielte Schwarzlichtbeleuchtung und partielle Hervorhebungen mit Pigmenten erfährt der Besucher einen völlig verfremdeten Ort, durch den er sich vorsichtig mit den Augen tasten muss, so dass die Antike in eine andere Dimension gerückt wird. Der Fluchtpunkt endet genau in der Mitte des Hinterausgangs des Museums der sich durch einen Vorhang geteilt, in einem mit Oberlichtern bestücktem hohem Raum befindet.