72 hours of urban action
LIMINAL RESPECT
Im Rahmen eines Wettbewerbs wurde in 72 Stunden im Team ein ortsspezifisches Konzept entwickelt und ausgeführt. Die Aufgabe des Teams der FHKUNST war es, einen Durchgang zwischen zwei Häusern umzugestalten. Unter dem Arbeitstitel LIMINAL RESPECT (die Schwelle achten) galt es, bei unliebsamen, weil häufig lärmenden Passanten für die Privatheit des zu durchquerenden Hofes Rücksicht hervorzurufen.
Das Team löste diese Aufgabe, indem es im Durchgang eine sieben Meter hohe fragile Installation aus farbigen Holzbalken konstruierte, die sich wie ein auseinanderfallendes Mikadospiel zwischen die beiden Hausfassaden ergießt. Der Weg ist zwar nach wie vor passierbar, verlangt jedoch nun einiges an Aufmerksamkeit, um die schräg gesetzten Holzbalken zu passieren. Die Aufmerksamkeit der Passanten wird auch durch Lavendelstauden erhöht, die mitten in den partiell aufgerissenen Weg gepflanzt wurden. Gelangt man in den Innenhof, entdeckt man im Anschluss an den Lattendschungel eine leuchtend orangefarbene Bank in einem privat anmutenden Kräutergärtchen. Das Bild macht klar: hier leben und wohnen Menschen, die sich um ihren Hof kümmern, ihn für ein soziales Miteinander pflegen und nutzen. Die Abschreckung der Fremden erfolgt so nicht durch Verbotsschilder, sondern durch eine Aufwertung des Interieurs.
2. Platz beim Kunst am Bau Wettbewerb „72 hours of urban action“, Teamarbeit von Studierenden der FHKUNST Arnstadt unter Anleitung von Andreas Mayer-Brennenstuhl und Christiane ten Hoevel, Stuttgart, 2012