15.06.2023 | TSP, Birgit Rieger: Studie zur Ateliersituation in Berlin: 63 Prozent der Künstler jetzt oder bald ohne Arbeitsraum

14.06.2023 | Tagesspiegel, Birgit Rieger:

Berlin, einst wegen seiner Freiräume bei Künstler:innen beliebt, ist längst enger geworden. Mitverantwortlich sind Immobilienentwickler, die jeden Quadratzentimeter gewinnbringend nutzen. Und natürlich eine Stadtpolitik, die dies zuließ. Und immer noch zulässt – auch wenn inzwischen viele verstanden haben, wie wichtig die Kunst für Berlin ist.

Etliche neue Verluste drohen gerade: Dazu zählen ein Standort mit 40 Ateliers in der Adalbertstraße in Kreuzberg und Ateliers in den Uferhallen in Gesundbrunnnen. Überall zeigt sich ein ähnliches Spiel: Ein Investor übernimmt, die Mieten steigen gleich oder später auf das Dreifache an. Was kaum ein Künstler oder eine Institution leisten kann.

[...]

„Innerstädtische Ateliers und Arbeitsräume werden immer teurer und Inflation, Energiekrise und Bau- und Mietpreisexplosionen haben die wirtschaftliche Situation für bildende Künstler*innen nur noch verschärft“, heißt es in einer Pressemittteilung des Atelierbeauftragten Martin Schwegmann. .

Der Berufsverband bbk berlin fordert Hilfe zur Selbsthilfe bei eventuell schrumpfendem Kulturhaushalt, auf den auch schon der neue Kultursenator Joe Diallo in einigen Interview eingeschworen hat. Für den Landeshaushalt 2024/25 fordert der bbk berlin, die für 2023 bewilligten drei Millionen Euro plus für das Anmietprogramm zu verstetigen. Um die Bestandsimmobilien halten zu können und neue hinzuzugewinnen, seien sogar fünf Millionen Euro zusätzlich notwendig. In der Ausschreibung für die geförderten Ateliers von April 2023 kamen 190 Bewerbungen für drei angebotene Ateliers, so die Mitteilung.

Der Artikel -> https://www.tagesspiegel.de/kultur/studie-zur-ateliersituation-in-berlin-63-prozent-der-kunstler-jetzt-oder-bald-ohne-arbeitsraum-9976155.html