KiöR Künstler*innen

Ursula Damm

ursuladamm.de/

Installation / Objektkunst, Konzeptkunst, Medienkunst

Bildung:Meisterschülerin (Akademie Düsseldorf), Diplom Audiovisuelle Medien KHM Köln


Index

Text

Zu Beginn meiner Laufbahn war eine künstlerischer Praxis noch von einem, wenn auch leisen, Pathos des Künstlers als genialem Anarchist und Einzeltäter getragen. Durch das Aufkommen der Digitalisierung in den 80er Jahren eröffneten sich mir, begleitet von völlig neuen Praktiken und Werkzeugen, neue Spielweisen des Subjektiven. Anhand der Entwicklung meiner künstlerischen Praxis erlebte ich Etappen der sich verändernden Methoden. Sich verändernde gesellschaftlichen Rahmenbedingungen bedingen zeitgemäße Produktionsprozesse und haben meine Kunst sehr verändert im Lauf der Zeit. Daneben erscheint es mir wichtig, dass wir Künstler*innen lernen, das Wort zu ergreifen, um darzustellen, wie sich Ansätze für eine Theoriebildung aus einem „Nach-Denken“ über künstlerische Praxis ergeben. Für eine solche die Praxis thematisierende Theorie brauchen wir heute künstlerische Forschung. Und wir brauchen, ausgehend vom Handeln der Künstler*innen, eine Selbstorganisation der Institutionen und Forschungseinrichtungen, um dem immer noch feudal strukturierten Kunstmarkt etwas entgegenzusetzen. Damit Kunst jedoch eine tragfähige Größe in unserer Gesellschaft sein kann, darf sie nicht in einer von anderen Wissensformen getrennten Nische bleiben, sondern muss Schnittstellen zu anderen Instanzen bilden. Nur so kann ein Zusammenwirken von Kunst, Gesellschaft und Wissenschaft ermöglicht werden – und nur so kann Kunst auch als eine vielen anderen Praktiken inhärente ästhetische Erscheinungsform verstanden werden.

Vita

Ursula Damm studierte an der Kunstakademie Düsseldorf (Meisterschülerin von Günther Uecker) und bei Valie Export an der KHM Köln. Sie begann ihre künstlerische Laufbahn mit Erdskulpturen als Modelle von Raum und Zeit, entwickelt in einer körperlichen Erfahrung. In den 1990er Jahren wurden die Installationen zu geometrischen Prozessen von Siedlungsmustern. Ab 1995 reagierten ihre Installationen interaktiv auf architektonische Aspekte unter Verwendung von Video-Tracking-Technologie. Daneben entwickelte sie zahlreiche Installationen zum Wechselverhältnis von
Natur, Wissenschaft und Zivilisation. Ursula Damm erhielt für ihre Werke mehrere Preise, Stipendien und Förderungen. Ihre Arbeiten wurden weltweit in verschiedenen Festivals und Ausstellungen präsentiert, so z.B. im Goethe House New York, der Translife Triennale at NAMOC in Peking; Laboral Centro de Creation Industrial, Gijon, im Centro Andaluz de Arte Conemporáneo, Sevilla, und im Conde Duque, Madrid, Spanien, dem Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen, im Chronus Art Center Shanghai und im A4 Museum Chengdu, China, der Ars electronica 1999, 2006, 2011 und 2019, der ISEA 2002 in Nagoya, Japan; 2016 baute sie eine generative Videoarbeit in der U-Bahn Station Schadowstrasse in Düsselodorf auf, 2021 wurde eine weitere interaktive Installation bei der EAWAG in Dübendorf bei Zürich fertiggestellt.
Seit 2008 leitet sie den Lehrstuhl für Media Environments an der Bauhaus-Universität Weimar.
Preise und Auszeichnungen:
2020 Fraunhofer Stipendium ‚Artists in Lab‘
2019 Gewinnerin des Kunst-am-Bau Wettbewerbs ‘Flux’, EAWAG Zürich
2014 DAAD Stipendium für eine Gastprofessur an der UCSD San Diego
2012 HIAP Stipendium Helsinki
2001 Milla & Partner - Preis, 14. Stuttgarter Filmwinter
2000 Arbeitsstipendium der Stiftung Kunst und Kultur NRW
1999 Gewinn des Kunst-am-Bau Wettbewerbs der Universität Cottbus ,Spiridon Neven-DuMont Prize
1996 Ringenberg Stipendium,
1987-1988 DAAD-Stipendium für Marseille/Aix-en-Provence;
Krupp von Bohlen and Halbach Stipendium (Katalog)
1985-1986 Cité des Arts, Paris

Einige Einzelausstellungen

2019 “Shared Habitats“, Mo Museum of Contemporary Arts Vilnius (incl. Kuration)
2005 "Brunnenwand" K20, Kunstsammlung NRW; Düsseldorf
1996 Open space, Mailand/Italien
1993 Neuer Aachener Kunstverein
1992 Goethe House New York
Einige Gruppenausstellungen

2202 “Swarm”, Science Gallery Melbourne, Australien, “AI Delivered: Redemption“, A4 Museum Chengdu, China
2021 „AI Delivered: Redemption“, Chorus Art Center Shanghai, China
2020 “When the butterflies of the sould flutter their wings” Laboral, Gijon, Spanien
2019 „Membrane“, Galerie Nord Kunstverein Tiergarten Berlin
„Entangled Realities – Leben mit künstlicher Intelligenz“, HEK Basel
2018 Cyberarts, Ars electronica 2018, Linz
2015 “Elements of Art and Science“, Ars Electronica Center Linz,
2014 “Body Practices”, CalIT2 UCSD San Diego
2012 „Sensing Place“, Haus der elektronischen Künste Basel
2011 „TransLife: Media Art China 2011“ at NAMOC, Beijing
2010 “Process is paradigm”, Laboral, Gijon, Spanien
2002 "hell-gruen", Düsseldorf