KiöR Künstler*innen

Klaus Büsen

www.klausbuesen.com

Grafik / Zeichnung, Installation / Objektkunst, Land Art, Malerei, Skulptur

* 1975
Bildung:Diplom Gestalter


Index

Text

Dr. Sophie A. Gerlach
Zum Werk von Klaus Büsen


Kunst ist Leben,
Leben ist Kunst. (Sommer 2013)


So und in allen dazugehörigen Variationen versteht wohl Klaus Büsen sein Kunstschaffen. Nicht nur als Tätigkeit, sondern als Daseinsgrund sieht er das, was er seit Kindesbeinen tut „Kunst“. Möchte man nach Fäden seiner Herleitung bis zu Ausdruck seiner Werke, ja fast seiner Daseinsberechtigung suchen, müsste man meinen er handle im Beuys’schen Sinne. In Düsseldorf groß geworden und ausgesetzt in der Faszination dieses wirkenden Vordenkers neuer menschlicher Gesellschaftsformen, ist auch sein Werk eines, das nicht in eine Kunstgattung gefasst werden kann.

So oszilliert er zwischen extrem tiefen Zeichnungen, wie Malerei, Skulpturen und Plastiken, Performance, Rauminstallationen und Land Art und doch werden alle Arbeiten von einem roten Faden durchzogen – der Suche nach einem neuen Blick. Dem nämlich auf die Kunst, aber ebenso auf die Gesellschaft. Hier ist Büsen Künstler im klassischen Sinne, der sich als in der Gesellschaft stehender immer wieder an die Randzonen begibt, um von dort aus das Gesehene neu abzubilden und zu kommentieren. Dies geschieht nicht mit greifbaren unidirektionalen Parolen oder Zielen, sondern soll den Betrachter zu eigenen Gedanken anregen, die ihm bestenfalls zu neuen Blickwinkeln führt. Nicht von ungefähr hat Klaus Büsen als Lehrbeauftragter der Fachhochschule Aachen gearbeitet und mit Studenten unzählige Ausstellungen konzipiert. „Der interdisziplinäre Blick ist der notwendige im ganzheitlichen Verstehen.“ Nicht nur den Umgang mit dem Material wollte er dabei vermitteln sondern vielmehr den Umgang und die Verantwortlichkeit, die mit der Kunst kommen.

Sein Ansatz ist ein profunder, da er das Wagnis und das Experiment für das schätzt, was es in der Kunst auslösen kann – die Weiterentwicklung des künstlerischen Schaffens, des Betrachters und bestenfalls die Bereitstellung neuer Wege. Dafür setzt er sich mit brachialen und schwer umgänglichen Materialien, wie Fragen auseinander. Erst in der Arbeit „mit“ dem Material kann der Künstler einen Weg finden, der aber nicht immer dem entspricht, was vorher intendiert oder geplant war.

Auf der gleichen Ebene ist die sinnliche Erfahrung von Kunst nicht nur durch das Auge geprägt, sondern wird vielmehr in gesamten Raumkonzeptionen dargestellt. Dabei ging der Künstler u.a. so weit, mit Professoren und Kollegen verschiedenster Akademien eine Bucht in Kroatien mehrere Jahre in einen Unterwasser ‐ Ausstellungsort zu verwandeln. Es waren Freunde und Professoren, die ihn nach Rajan brachten. „sub-art“ wurde daraus zu einer wesentlichen aber temporären Gesellschaftsform. Die Elemente bzw. „Essenzen“ Feuer, Wasser, Luft und Erde finden sich in vielen seiner land art Arbeiten wieder. Im Fall „Target Nature“ 2010 handelte es sich um ein Blumenziel in Falkenberg am Rande des Stadtteils Lichtenberg – Berlin, das auf die Grenzen gesellschaftlicher Ortung aufmerksam machte, ein Bild das sich beim Start vom Flughafen Tegel aus auf einem Hektar Land bemerkbar machte. Gleiches gilt auch für die verbale Diskussion und seine Texte, Textwerke die sich dem Vergleich Aphorismus anbieten. Ein weiteres Beispiel war die „Hüttenkunst im Mauerpark“ 2009 umsetzte. Hier suchte der Künstler die Auseinandersetzung mit seinem öffentlichen Publikum, wie Staatsvertretern in einem externen Rahmen. Menschen, die nicht a priori an Kunst interessiert sind, aber durchaus gewillt sind, sich im Gespräch über dieselbe anzunähern schlugen immense Weiten in deutlicher Erregung. Zwanghaftigkeit wäre ihm ein Rätsel, wenn sie sich nicht natürlich erklären lassen kann.

In seinen Künstlerbüchern, betitelt „Überwerke“, kombiniert Büsen die Gattungen aus Inspiration und assoziativer Ausarbeitung. Wenn er in einem publizierten Buch jede einzelne Seite mit einer sinnhaften Einlinienzeichnung versieht und diese den Inhalt verdichtet und weiterführt, ausdrückt. So agiert Klaus Büsen sehr frei in seinen Systemen, die immer wieder von der Wirklichkeit begrenzt werden – aber er findet eigene Wege, diese zu unterwandern. Ist es seine Dreiundsechzig-Grand-Malerei, seine Einlinienzeichnungen die sich tausendfach ausgearbeitet und manchmal in dutzenden Metern Länge niemals überschneiden, oder seine Insenierungen in Kunsthäusern, Museen, Theatern, die Arbeit, die Kunst von Klaus Büsen schließt sich, dem Anfang gegenüber immer offen und bereit weiter zu gehen.

Vita

2004 Werft mir meine Kunst nach
Einzelausstellung im Museum-Kunstraum-Neuss, bei Günther Meuter

2003-2006 Galerie Christian Collmer (Scheufens)
X-BITUMEN-X

2007 agit-art, Kunst im öffentlichen Raum, Berlin
Nachrichten-Museum Kiel

2009 Hüttenkust im Mauerpark - Kunst der Begegnung
Kunst im öffentlichen Raum (TIP Magazin Berlin)
https://www.tip-berlin.de/essen-trinken/kunst-der-begegnung/amp/

2010 - 2018 Galerie Bruno Schlatter, Aarau, Schweiz
land-art-gallery „noseland- CH“

2010 Berlin, dein Gesicht
Klaus Buesen auf der Siegessäule
Kunst im öffentlichen Raum, „target nature“
2010 Target Nature – Landart, Gut Falkenberg, Berlin, Klaus Büsen und Hans Wedenig!

2008 Eröffnungs- Einzelausstellung
2009-2010 Klaus Büsen Malerei, Galerie Joachim Rong, Berlin

2010 Einzelausstellung zur Einlinien-Zeichnungen von Klaus Büsen, Galerie Plattenpalast, Carsten Wiwiorra Berlin

2012 Momentaufnahmen
Theaterabend zur Inszenierung der Einlinienzeichnung von Klaus Büsen, Zebrano-Theater, Berlin
Musik, Poesie Benedikt Zeitner

2014 Der freundliche Mann
Kunst im öffentlichen Raum
Installation einer Skulptur von Klaus Buesen, Eröffnung „Im Luwinkel“, Halle/Saale

2013/2014 Please kill me
In tribute to Danny Fields
PLEASE KILL ME: THE UNCENSORED ORAL HISTORY OF PUNK – by Legs McNeil and Gillian McCain: The Uncensored Oral History of Punk is the definitive oral history of the most nihilistic of all pop movements. Iggy Pop, Richard Hell, the Ramones, and scores of other.
(Choriografie Dagmar Spain, Musik Tim Hendrik Haase und #KlausBuesen, Lesung Sandra von Ruffin, Theaterstück und Inszenierung Klaus Büsen, Bühnenbild Klaus Buesen), Kunsthalle Platoon, Berlin-Mitte, Deutschland

2014 Text-Bild Asse
Galerie „Raum für drastische Maßnahmen“, Berlin
Eine Aktionsausstellung und Performance von Klaus Büsen und Nadine Meier

2015 red curtain
Aufführung und Inszenierung der Einlinienzeichnung von Klaus Buesen, Musik und Gesang Benedikt Zeitner, Lesung Sandra Zarrinbal
SOHO-House, Berlin, Deutschland

2016 Abgang
Studioauktion, Studio Büsen, Berlin

2017 Auferstehung, Studio Helten, Köln, Deutschland

2018 Neueröffnung Studio Büsen, Berlin

2018 Arts & Try
NEO/CRAFT Studios
Sebastian Scherer, Berlin, Deutschland

2019 Eröffnung der Galerie Kunstsalon66, Stuttgart-Berlin
Try & Surprise, Alisa Silajdzic und Klaus Büsen


Gruppenausstellungen

1999-2006 Sub-Art, Galeria Maritim Messe Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland 2003 Wasserwege, Ludwig Forum für intern. Kunst, Aachen, Deutschland, Sub-Art 2005 Sub-Art, Glyptothek, Zagreb, Kroatien 2010 Most interesting person, Ballhaus Ost, Berlin, Deutschland 2014 Scripted Reality, Kunsthaus sans titre, Potsdam, Deutschland 2015 Buchkunst, St. Stephen Museum, Izinger, Ungarn 2015 Die Form der Welle trägt die Haltung auf, Performance und Musik zu Texten und Bildern nach Klaus Büsen, Bar 25, Berlin, Deutschland 2015 Stellwerk oder wie ich am Pfeffer rieche, Kunstverein Wasserburg am Bodensee, Wasserburg, Deutschland 2016 Kunsthalle M3 lädt ein: Klaus Büsen & Carsten Krause, Kunsthalle m3, Berlin, Deutschland 2016 Der Föhn von Berlin, Gut Basthorst, Basthorst, Deutschland 2019 Cut off, 2020/21 kunstsalon66 Eröffnung in der Neuen Galerie, Eberhardstraße Stuttgart