29.04.2025 | Kultur braucht Haltung. Räume brauchen Schutz. Die Atelierbeauftragten wurden in den Rat für die Künste gewählt

Die Atelierbeauftragten im kulturwerk des bbk berlin, Julia Brodauf und Lennart Siebert, wurden in den Rat für die Künste gewählt
Zwei starke Stimmen für eine solidarische, gerechte und zukunftsfähige Kulturpolitik
Berlin steht an einem kulturpolitischen Wendepunkt.
Haushaltskürzungen, steigende Mieten und prekäre Arbeitsbedingungen gefährden die Vielfalt und Freiheit der Kunst – und treffen jene am härtesten, die diese Stadt vielfältig, offen und kreativ halten. Wenn Räume verschwinden, Strukturen bröckeln und Stimmen ungehört bleiben, braucht es einen starken, handlungsfähigen Rat für die Künste – mit Vertreter*innen, die sowohl die Realität künstlerischer Arbeit kennen als auch kulturpolitisch wirksam agieren können.
Julia Brodauf und Lennart Siebert treten an, um genau hier anzusetzen: mit einer engagierten, kompetenten und standfesten Stimme im Rat für die Künste. Sie wollen nicht verwalten, sondern gestalten – gemeinsam mit der Szene, nicht über sie hinweg. Sie übernehmen Verantwortung, weil sie wissen: Kultur braucht Haltung. Und Räume brauchen Schutz.
Julia Brodauf bringt als bildende Künstlerin, Kuratorin, Autorin und Mitgründerin von artspring berlin eine tiefe Verankerung in der künstlerischen Praxis mit. Sie kennt die Bedingungen, unter denen Kunst in Berlin entsteht – und wie sie sich verbessern lässt. In ihrer Arbeit steht sie für Sichtbarkeit, Teilhabe und eine selbstbewusste Künstler*innenrolle.
Lennart Siebert ist Kulturmanager mit Schwerpunkt auf Kultur- und Liegenschaftspolitik. Seit 15 Jahren engagiert er sich in Berlin für gemeinwohlorientierte Freiräume. Als Gründer und Vorstand mehrerer Organisationen setzt er sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Raum und eine Degentrifizierung Berlins ein. Dabei wirkt er als Intermediär zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um kulturelle Anliegen in stadtpolitische Prozesse einzubringen und Veränderung zu ermöglichen.
Gemeinsam kandidierten sie als Atelierbeauftragte im Kulturwerk des bbk berlin. Ihr Ziel ist es, ihre Erfahrungen im Umgang mit Infrastrukturförderung und Förderrichtlinien aktiv in den Rat einzubringen, gemeinsam mit den anderen Mitgliedern Strategien zur Sicherung von Räumen zu entwickeln – und Kunst als öffentliches Gut und gesellschaftliches Grundrecht zu stärken.
Wir freuen uns über Euer Vertrauen.
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Wir fördern und unterstützen bildende Künstler*innen mit Infrastrukturangeboten:
Das Atelierbüro im kulturwerk des bbk berlin mit dem Atelierbeauftragten arbeitet unabhängig und ist weder politischen oder Verwaltungs- noch Verbandsinteressen verpflichtet. Verpflichtet ist es allein den gemeinnützigen Zwecken des kulturwerks und insbesondere seiner Aufgabe, die räumliche Infrastruktur für alle in Berlin lebenden bildenden Künstler*innen zu sichern und auszubauen.
Das Büro ist seit 1993 die zentrale Anlaufstelle für alle in Berlin lebenden bildenden Künstler*innen auf der Suche nach einem Atelier – unabhängig von einer Verbandszugehörigkeit. Es berät bei der Ateliersuche und unterstützt bei der Erhaltung bestehender Ateliers und setzt sich dafür ein, Orte für die Produktion Bildender Kunst gegen verdrängende Aufwertungsprozesse nachhaltig in Berlin zu verankern und für Künstler*innen bezahlbar zu halten.
Das Atelierbüro betreut die Vergabe von geförderten Ateliers und Atelierwohnungen in Zusammenarbeit mit einem vom Berliner Senat berufenen unabhängigen Fachbeirat.
Das kulturwerk des bbk berlin ist eine gemeinnützige Tochtergesellschaft des berufsverbandes bildender künstler*innen berlin und hat zum Ziel, gute Rahmenbedingungen für die künstlerische Produktion zu schaffen. Die Angebote in den Einrichtungen des kulturwerks stehen allen professionellen bildenden Künstler*innen in Berlin zur Verfügung, um unabhängig von Anpassungs- und Kommerzialisierungszwängen und ohne Einschränkungen der künstlerischen Freiheit arbeiten zu können. Die Beratungsleistungen für Berufskünstler*innen in den Büros sind kostenlos. Die Werkstätten können gegen geringes Entgelt genutzt werden.
Das kulturwerk ist eine Einrichtung des bbk berlin und wird vom Land Berlin gefördert.