Andrea van Reimersdahl

Um den Morast zu umgehen, gingen wir Richtung Osten, 2016, Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin

2016

Siebdruck und Foliendruck auf Stoffe, Holzleisten, Gliederketten, Ösen, Acrylglasspiegel, Leuchtstoffröhren,1150 x 400 x 270 cm, mit Performance, Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin

Julia Gwendolyn Schneider, 2016, zur Ausstellung "Slight Show", Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin:

"Dem Ephemeren einen Raum geben"
Der Verzicht auf die Wand als Trägermaterial von Kunst, ist bei Andrea van Reimersdahls Arbeit mit textilen Elementen zentraler Bestandteil. Sie setzt Gewebe in seiner Raum bildenden Wirkung ein. Diesem Prinzip folgt auch ihre jüngste Installation "Um den Morast zu umgehen, gingen wir in Richtung Osten" (2016), die sie im Rahmen der Ausstellung Slight Show in der Kunsthalle am Hamburger Platz zeigt. Die Wände der Kunsthalle werden nicht bespielt, sind aber für die Konzeption der künstlerischen Arbeit von zentraler Bedeutung: van Reimersdahl hat hier Maß genommen. Sie hat die Wandflächen vermessen und den Umfang ihrer verwendeten Stoffbahnen daraufhin berechnet. Entlang der Fensterfront des modernistischen Zweckbaus in Berlin-Weißensee, lässt sie Raum hohe Gewebebahnen Stellung beziehen. Auf den ersten Blick dominiert ihr Vorhangcharakter. Es lässt sich jedoch um sie herum bewegen – der Abstand zu den Fenstern ist bewusst großzügig bemessen. Die Stoffbahnen agieren wie Raumteiler im Sinne der Bauhaus-Textilkünstlerin Anni Albers, die in den 1950er-Jahren für den Einsatz von formbaren gewebten Stoffen als „Gegenstück zu den festen Wänden“ in Museen plädierte. (...)

Um den Morast zu umgehen, gingen wir Richtung Osten, 2016, Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin

Performance zu "Um den Morast zu umgehen, gingen wir Richtung Osten", 2016, Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin

Um den Morast zu umgehen, gingen wir Richtung Osten, 2016, Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin, Detail