Uwe Jonas

Steinplatzhütte

2018

Die Intervention „Steinplatzhütte“ bezieht sich in ihrer Architektur und Innenraumgestaltung auf den Ursprung der alpinen Berghütten. Die erste entstand 1868 am Großglockner nach Plänen und teils finanziert von Johann Stüdl, die sogenannte Stüdlhütte. Das grundlegende Layout, ein Aufenthaltsraum mit Ofen und angrenzenden Schlafplätzen, wurde daraufhin für viele Hütten verwendet. Diese Hütten bieten Schutz/Unterkunft und ermöglichten erst die Eroberung der Alpen, da so tiefer und in höhere Regionen vorgedrungen werden konnte, ohne biwakieren zu müssen und sich so der Gefahr von Erfrierung und Tod auszusetzen. Heute rücken die Hütten bei all der neu aufkeimenden „Land-, Wander- und Naturlust“ wieder in den Sichtkreis der städtischen Bevölkerung, nun etwas mythisch verklärt mit einer Portion Verwilderungswunsch, als Ausdruck der Ursprünglichkeit und Rückzugsoption von allen städtischen Anforderungen.

Die „Steinplatzhütte“ schafft einen lebendigen Ort des Austausches und Schutzes in einer Hütte, die dem Stüdl-Layout angelehnt ist. Auf den Ursprung der Hütte weist ein Schild hin, das außen an der Hütte angebracht wird und das Thema Berghütten wird als Einstiegsthema für die Gespräche dienen. Die Betreuer*innen werden zu diesem Thema, der Geschichte des Platzes und Möglichkeiten der Brückenbildung geschult, auch Materialien (Bücher) zu dem Themenfeldern liegen bereit. Eine „Brückenbildung“ wäre etwa die Berliner Sektion des Alpenvereins und deren anfängliche Weigerung ab 1933, jüdische Mitglieder*innen auszuschließen.