Edith Kollath

NOTHING WILL EVER BE THE SAME

2009

Ein dreigliedriger Rhythmus aus Anheben, Fallen und Ruhen ereignet sich kontinuierlich in der Installation »Nothing will ever be the same« (Edith Kollath, 2009–). Wir sehen ein weiß-transparentes Chiffontuch, welches an seinen vier äußeren Winkeln durch einen fast unsichtbaren Zugmechanismus langsam vom Boden emporgehoben wird. Das Tuch gleitet leicht beschleunigt weiter hinauf, bis es die Deckenhöhe erreicht, von wo aus es scheinbar frei wieder zurück zu Boden fällt. Im Spiel des Textils mit dem Luftwiderstand und der Schwerkraft entstehen flüchtige und nicht vorhersehbare Abfolgen von Formen - bis sich der Chiffon schließlich in Falten auf den harten Boden ergießt und einen Moment verweilt, bevor sich der Vorgang erneut wiederholt.
Eine Analogie zum Atemrhythmus. Eine Inszenierung der Berührung und Ablösung. Die Choreografie einer Tänzerin. Rahmung des Unberechenbaren. Wiederholung, die die Möglichkeiten der Differenz auslotet. Die Installation erweist sich als ein Zeigeapparat der Kontingenz: Immer scheint es noch andere Möglichkeiten zu geben, andere kontextuelle Wahrnehmungen oder Assoziationen.

Installationsansicht Gollan, Lübeck 2021

Studie aus Vogelperspektive: Landequadrat, Gollan, Lübeck 2021
Installationsansicht Schlosskapelle, Weimar 2017

Ausstellungsansicht JVA Weimar, Gerichtssaal, 2015
Studie zur Schwerkraft & Berührung, Gollan, Lübeck 2021