Frauke Schlitz

Notation

2023

Notation ist eine in situ Arbeit, die temporär das monumentale Tunnelsystem des Rohbaus von Stuttgart 21 bespielt. Die bauseitigen Schienenelemente werden zum Notenblatt für Frauke Schlitz‘ Installation. Ihre Noten sind die unterschiedlich langen und farbig differenzierten Holzleisten, deren rhythmisierte Anbringung die Melodie dieser verräumlichten Partitur ausmacht. Mittels dieser Notation bespielt die Künstlerin den Raum mit Farbklängen und lenkt den Blick auf die charakteristischen Eigenheiten des Ortes: auf seine überwältigenden Dimensionen, auf sein monochromes Grau, auf seinen noch im Bau befindlichen Zustand. Es ist ein Befühlen des Ortes (…). Obwohl die Installation in erster Linie einen ästhetischen Eigenwert als visuelle Kunst definiert, schwingt in ihr unverkennbar das Potential zur Interpretation. Hierin erinnert sie an die musikalischen Grafiken von Earle Brown, dessen Tuschezeichnung December 1952 über das Blatt verteilte Balken unterschiedlicher Länge und Breite aufweist, die orthogonal zueinander ausgerichtet sind. (…) Die Raumzeichnung Notation von Frauke Schlitz ist die verräumlichte Weiterentwicklung solch visueller Musik. Ihre Arbeitsgrundlage ist jedoch nicht das leere Blatt, sondern der vorhandene Raum und die Architektur. Ihre visuelle Komposition ist eine explizite Reaktion auf den Raum. (Carolin Wurzbacher)

Notation, 2023, Raumzeichnung temporäre Installation,
90 bemalte Holzleisten, in den baustelleneigenen Halfenschienen montiert,
Projekt „Solid Transitions„
Rohbauhallen, S 21, Stuttgart

Notation, 2023, Raumzeichnung temporäre Installation,
90 bemalte Holzleisten, in den baustelleneigenen Halfenschienen montiert,
Projekt „Solid Transitions„
Rohbauhallen, S 21, Stuttgart