Sabine Groß

MonuMAX, Skulpturen-Triennale Bingen "Echt und Falsch", 2020

2020

Vor dem Museum am Strom steht ein Stapel aus elf Kartons, die von unten nach oben immer kleiner werden. Der Stapel erscheint dem Betrachter wie eine große Lieferung verschiedener Onlinebestellungen, die in Eile von einem Paketdienst abgestellt wurden. Die Mitarbeiter des Museums sollten die Pakete schnell hereintragen, sie könnten etwas Wertvolles beinhalten oder bei Regen nass werden und zerfallen, sodass die Ware wohlmöglich Schaden nimmt. Nur bei detaillierter Betrachtung zeigt sich die Divergenz zwischen der Materialität und dem, was wir auf den ersten Blick sehen: dass es sich bei dem Turm nicht um kurzfristig abgestellte Pappkartons handelt, sondern um ein für den Außenraum konzipiertes Kunstwerk.

Ein zentrales Thema im Werk von Sabine Gross, die an der Akademie der Bildenden Künste München studiert hat und seit 2009 als Professorin für Bildhauerei an der Kunsthochschule Mainz arbeitet, ist die Auseinandersetzung mit den Rahmenbedingungen des Kunstbetriebs. Die für die Triennale in Bingen konzipierte Arbeit „MonuMAX“ hinterfragt wie auch andere Skulpturen der Künstlerin den ihr zugrunde liegenden Entstehungs- und Ausstellungskontext und regt dabei Fragen an wie: Wann ist ein Stapel von Versandboxen ein Kunstwerk? Was ist die Ästhetik dieses Kunstwerkes? Warum ist die Skulptur an diesem und nicht an einem anderen Ort aufgestellt?

MonuMAX, 2020
polymerized gypsum, acrylic paint
plymerisierter Gips, Acrylfarbe
304 x 100 x 80 cm

MonuMAX, 2020
polymerized gypsum, acrylic paint
plymerisierter Gips, Acrylfarbe
304 x 100 x 80 cm