Christof Zwiener

Land Art / Småland # 2 (arrows),

2019

Vor etwa 16.000 Jahren begann im südlichsten Teil Schwedens das Abschmelzen des Eises – der Anfang vom Ende der Weichsel-Eiszeit. Die gewaltigen Gletschermassen, die sich über Jahrtausende hinweg über das Land schoben, schliffen Berge und Felsen und formten die Landschaft zu dem, was wir heute kennen. Auch der kleine Berg Kullbaken in Västervik, auf dem wir uns befinden, wurde durch diesen Prozess sichtbar geprägt.

Mit dem Rückzug der Gletscher kamen glatt geschliffene und unberührte Felsen und Steine zum Vorschein. Über Jahrtausende haben natürliche Umwelteinflüsse und Vegetation eine Patina auf diesen Oberflächen hinterlassen, die wir heute sehen.

In seiner Arbeit „Land Art, Småland #2 (arrows)“ von 2019 reagiert der Künstler Christof Zwiener auf diese natürlichen Transformationsprozesse. Er schuf zwölf ein Meter lange Pfeile, die über den Felsen verteilt sind und deren Oberflächen den Zustand vor etwa 14.000 Jahren wiedergeben. Mithilfe eines Hochdruckreinigers entfernte Zwiener Ablagerungen, Moose und Flechten, um die blanken, glattgeschliffenen Flächen der Felsen freizulegen.

Der Künstler wählte bewusst das dynamische Symbol des Pfeils, das für ihn die mögliche Schubrichtung des kilometerdicken Eispanzers an diesem Ort symbolisiert. Darüber hinaus versteht Zwiener den Pfeil als eine Art „Zeitpfeil“, der eine eindeutige, gerichtete Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft darstellt.

Christof Zwiener ist sich bewusst, dass sein Kunstwerk einem Prozess des Verschwindens unterliegt und in einigen Jahren nicht mehr sichtbar sein wird.

„Land Art, Småland #2 (arrows)“

„Land Art, Småland #2 (arrows)“

„Land Art, Småland #2 (arrows)“ Pfeile 8,9 und 12