Barbara Steppe

Kunst am Bau Wettbewerbe

Transit – ein Tag in Hamburg 2002
grauer und rot pigmentierter Beton, Hotel Wedina in Hamburg,
Eingangsbereich Blaues Haus

Die Arbeit wurde für einen 18 Meter langen Flur im Eingangsbereich des Hotel Wedina in Hamburg entwickelt. Dafür wurden im Herbst 2001 die Hotelgäste gebeten, 24 Stunden ihres Aufenthalts in Hamburg zu protokollieren und ihre Tätigkeiten mit exakter Zeitangabe zu notieren. Die Informationen aus den Protokollen wurden zusammengefasst und bildhaft umgesetzt. Der Flur wurde so zu einem Portrait des durchschnittlichen Hotelgastes: Die Wände, der Boden und die Decke sind einheitlich mit grauem Beton ausgelegt. Darin sind verschieden große, rot pigmentierte Betonflächen eingearbeitet. Diese roten Flächen sind mit jeweils einer Tätigkeit und dem dazugehörigen Zeitraum beschriftet, der in Prozent angegeben ist. Die Größe einer einzelnen roten Fläche entspricht der Zeit, die eine Tätigkeit in Anspruch genommen hat. Die Gesamtheit der roten Flächen repräsentiert alle Tätigkeiten innerhalb von 24 Stunden.



Index
frühstücken 4,88% (und zeitung lesen 3,1%) schlafen 30,04% nachtleben 6,15% hafenrundfahrt, sightseeing 1,48% auf dem bett liegen, ausruhen 3,24% wohnungssuche 1,3% arbeiten 6,47% körperpflege, garderobe 4,07% museumsbesuch 1,14% kino 2,2% essen mit freunden 8,12% arbeitsessen 4,3% schmusen, sex 1,55% lesen 3,22% koffer ein/auspacken 1,16% einkaufen, schaufensterbummel 7,99% unterwegs von a nach b 11,5% telefonieren, korrespondenz 1,19%

Transit – ein Tag in Hamburg 2002
grauer und rot pigmentierter Beton, Hotel Wedina in Hamburg,
Eingangsbereich Blaues Haus

Die Arbeit wurde für einen 18 Meter langen Flur im Eingangsbereich des Hotel Wedina in Hamburg entwickelt. Dafür wurden im Herbst 2001 die Hotelgäste gebeten, 24 Stunden ihres Aufenthalts in Hamburg zu protokollieren und ihre Tätigkeiten mit exakter Zeitangabe zu notieren. Die Informationen aus den Protokollen wurden zusammengefasst und bildhaft umgesetzt. Der Flur wurde so zu einem Portrait des durchschnittlichen Hotelgastes: Die Wände, der Boden und die Decke sind einheitlich mit grauem Beton ausgelegt. Darin sind verschieden große, rot pigmentierte Betonflächen eingearbeitet. Diese roten Flächen sind mit jeweils einer Tätigkeit und dem dazugehörigen Zeitraum beschriftet, der in Prozent angegeben ist. Die Größe einer einzelnen roten Fläche entspricht der Zeit, die eine Tätigkeit in Anspruch genommen hat. Die Gesamtheit der roten Flächen repräsentiert alle Tätigkeiten innerhalb von 24 Stunden.



Index
frühstücken 4,88% (und zeitung lesen 3,1%) schlafen 30,04% nachtleben 6,15% hafenrundfahrt, sightseeing 1,48% auf dem bett liegen, ausruhen 3,24% wohnungssuche 1,3% arbeiten 6,47% körperpflege, garderobe 4,07% museumsbesuch 1,14% kino 2,2% essen mit freunden 8,12% arbeitsessen 4,3% schmusen, sex 1,55% lesen 3,22% koffer ein/auspacken 1,16% einkaufen, schaufensterbummel 7,99% unterwegs von a nach b 11,5% telefonieren, korrespondenz 1,19%

„09-11-38“

Projektion/Klangkunst Wettbewerb
ausgeschrieben von Collegium Hungaricum in Berlin


Konzept:

Projektion, Klang- und Hörspielinstallation

Der Ablauf der Ereignisse in der Nacht vom 9. auf den 10.November 1938 wird chronologisch und in Echtzeit durchlaufen in einer Projektion auf das große Fenster des CHB zur Dorotheenstraße.
Über die Außenlautsprecher des Collegium Hungaricum wird eine Hörspielinstallation basierend auf Telegrammen, Briefen, Interviewausschnitten und offiziellen Polizeiberichten zu hören sein.


Projektion und Klanginstallation am 9. und 10. November 2008

Grafische und klangliche Darstellung des zeitlichen Ablaufs der Zerstörungen, Verhaftungen, Morde in der sogenannten Reichskristallnacht 1938 in Berlin.

Auf das bespielbare Panoramafenster des Collegium Hungaricum wird die Karte von Berlin in den Umrissen von1938 projiziert und darauf Standorte der Zerstörung in chronologischer Abfolge dokumentiert.

In Echtzeit und parallel zu den Berliner Ereignissen im November 1938 zeigen sich auf der Karte nach und nach immer mehr Flecken in 5 verschiedenen Farben. Diese Flecken stehen repräsentativ für die Zerstörungen, Plünderungen und Verhaftungen in der Nacht vom 9. Auf den 10. November 1938.

Die Farben: rot: Zerstörung von Synagogen und Bethäusern, lila: jüdischen Geschäften
grün: jüdischen Wohnungen, gelb: Verhaftungen, schwarz: Morde

Im Laufe der Nacht verdichten sich diese Flecken zu einer fast durchgehenden Fläche. In allen Teilen der Stadt werden mit Hilfe von Polizei und Feuerwehr Synagogen, Bethäuser, jüdische Geschäfte und Wohnungen Synagogen und andere jüdischen Einrichtungen verwüstet und zerstört. In Berlin werden 12.000 jüdische Männer festgenommen und nach Sachsenhausen deportiert.


Hörspielinstallation

Parallel zu der Projektion werden die Recherche-Ergebnisse über Zerstörungen und Plünderungen, Misshandlungen und Verhaftungen basierend auf Telegrammen, Briefen, Interviewausschnitten und offiziellen Polizeiberichten zusammengestellt und zu einem dokumentarischen Hörspiel aufgearbeitet.
Dieses soll über die Außenlautsprecher den Außenraum des Collegium Hungaricum bespielen.

Wettbewerbsentwurf: Gestaltung des Brückengeländers für den Neubau der
Rathausbrücke in Berlin-Mitte 1999
eingeladener Wettbewerb, nicht ausgeführt

Material: Handlauf Holz, Schrift eingraviert, unterschiedlich breite farbige Aluminiumkästen

Für diesen Entwurf habe ich insgesamt 2000 Passanten beim Überqueren der Rathausbrücke
beobachtet. Es wurde notiert, was die Menschen tun, während sie sich auf der Brücke
befinden, und dabei 58 unterschiedliche Handlungen isoliert und statistisch erfasst.
Die Handlungen der Passanten werden auf dem Geländer begrifflich, und durch farbige
Metallkästen räumlich dargestellt.
Die einzelnen Aktivitäten mit den ermittelten Prozentanteilen sind in die beiden Handläufe eingraviert. Unter den jeweiligen Gravuren sind entsprechende farbige Aluminiumkästen montiert. Sie visualisieren durch ihre Größe die Häufigkeit der Tätigkeit.
Ausschlaggebend für die Gestaltung des Brückengeländers ist die eigentliche Funktion der Brücke:
Ufer zu verbinden und eine Plattform für die Passanten zu bieten. Nicht die angrenzende Bebauung
und ihre historische Bedeutung wird in den Mittelpunkt gerückt, sondern Menschen, die die
Brücke benutzen. An diesem geschichtsträchtigen Ort wird so dem gegenwärtigen, alltäglichen
Geschehen Bedeutung eingeräumt.

Einige Beispiele für die im Handlauf eingravierten Handlungen:
hasten, eilen 1,5% - umarmt gehen 0,8% - etwas ins Wasser werfen0,3% - Schiffe beobachten 2,7% - küssen 0,3% - einparken0,65% - Begleitung fotografieren 0,6% - Rucksack tragen 7,7% - warten 0,3% - Streife gehen 0,3% - ins Wasser schauen, sinnieren 4,1% - auf die Uhr sehen 0,75% - nach etwas suchen 0,5% - Palast der Republik fotografieren 1,2% - stehen bleiben, verweilen, verschnaufen -2,05% - Hund ausführen 0,4% - Brille tragen 4,2% - Straßenseite wechseln 2,4%