Heike Ponwitz

könnt ich nach Haus...

2012

könnt ich nach Haus...

Erinnerungsort Rabbiner Rülf-Platz in Saarbrücken, den vertriebenen und ermordeten Juden des Saarlandes gewidmet.

Der Rabbiner Rülf-Platz wird markiert von dem steinernen Schattenriss eines imaginären Hauses. Die Intarsie aus schwarzem Granit ist durchzogen mit der lichten Linie einer flüchtigen Kinderzeichnung, die in der Dunkelheit nach Hause leuchtet.
Ein Zitat aus den Lebenserinnerungen „Ströme im dürren Land“ von Schlomo Rülf ist in den Stein graviert.

Schattenriss 7 x 7 x 9 m, Polierter schwarzer Granit, Linienzeichnung 3 cm breit in Bodenbelag und Granitfläche gefräst mit LED-Lichtleiste, bündig in den Boden eingelassen, Schriftfeld vertieft von Hand eingehauen.

Die beiden Wände der Treppe zur neuen Uferpromenade tragen zart die Namen und die Geburtsdaten der Juden, die soweit bisher bekannt, in der Zeit der nationsozialistischen Gewaltherrschaft im Saarland lebten.
Unter www.bundesarchiv.de/Gedenkbuch ist es möglich, einzelne Namen aufzurufen und sich über das individuelle Schicksal der Menschen zu informieren. Der Verweis auf diese Adresse ist in je einem Widmungsfeld im Uferbereich beider Namenwände angebracht.
Auf der Uferpromenade laden Bänke aus schwarzem Granit die Passanten zum Verweilen und zum Gespräch ein. In die Sitzflächen sind weitere Internetadressen eingearbeitet, die Informationen mit ständig aktualisierten Inhalten zu jüdischer Geschichte, Exil, Vertreibung und jüdischem Leben heute vermitteln.

Künstlerischer Wettbewerb Mai 2012, 3. Preis.