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Erinnerungsfetzen – Fragments of memory

2023

Erinnerungsfetzen – aus Metallösen geknüpft
Fragments of memory – woven from metal eyelets
Entwurf

An der Südwand des Hauptgebäudes der Villa Liegnitz hängt das Kunstwerk „Erinnerungsfetzen“, ein Mahnmal, das die Wand nahezu vollständig bedeckt. Das Wandobjekt ist aus feinmaschig verwobenen, messinggalvanisierten Metallösen gefertigt und hängt an der vorhandenen Hängeleiste. Trotz der Härte und Kälte des Metalls, erweckt das Kettengewebe den Eindruck eines weich fallenden Textils. Das robuste Material ruft dennoch Assoziationen zu kostbaren Schmuckstücken hervor. Der glänzende Vorhang ist jedoch auffallend zerfetzt, was einen starken Kontrast zu seiner ansonsten edlen Erscheinung bildet. Diese Brüchigkeit steht für die Fragilität und Vergänglichkeit der historischen Strukturen und Machtverhältnisse, die die Villa Liegnitz einst repräsentierte.
Die Villa Liegnitz ist ein Gebäude in dem bedeutende historische Ereignisse stattgefunden haben. Insbesondere während der Ära von August Wilhelm wurden hier Versammlungen der nationalsozialistischen Partei abgehalten. Diese Tatsache zeigt die verschiedenen Rollen, die Gebäude im Laufe der Geschichte spielen können, von privaten Wohnsitzen bis hin zu Orten politischer und gesellschaftlicher Bedeutung. Hier wird deutlich wie Architektur als Kulisse für ideologische Manifestationen dienen kann.
Das Kunstwerk „Erinnerungsfetzen“ soll den Niedergang des Adels und der herrschenden Klassen sowie des traditionellen Reichtums symbolisieren, indem es die Vergänglichkeit und die Transformation sozialer Strukturen und Machtverhältnisse über die Zeit hinweg reflektiert.