Dead Bird, 2022-2023
Dead Bird, 2022-2023
Billboards im öffentlichen Raum
Nach Fotografien an Fundorten toter, verunglückter Vögel entstehen die Tuschezeichnungen der Serie „Dead Bird“. Die durch das Verfahren der Monotypie absichtlich herbeigeführten „Fehler“ des Striches sind ein Versuch, die Flüchtigkeit der Zeit und die Bedrohung der Existenz abzubilden. Die toten Vögel markieren die sichtbaren Opfer einer Konfrontation zwischen tierischen Lebensräumen und menschlicher Zivilisation. Die globale Kollision, der Rückgang von Populationen, das massive Aussterben von Arten durch die Vernichtung von natürlichen Habitaten bleibt meist unsichtbar. Die trostlosen Vögel stehen auch für die zunehmenden sozialen Verwerfungen, verursacht durch den Klimawandel und die unkontrollierte Ausbeutung natürlicher Ressourcen.
Ich nutze die Präsentationsform kommerzieller Werbung im öffentlichen Raum, wie beispielsweise Plakatwände oder baue eigene Billboards, um meine Zeichnungen als temporäre Installationen zu zeigen. Auf diese Weise substituiere ich die klimafeindlichen Konsumgüter mit Bildern, die die Fragilität des Lebens sichtbar machen.
Ich greife in die visuelle Landschaft ein und unterlaufe die Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes. Ich versuche durch die zeitweise Wiederaneignung ein befreiendes Moment zu schaffen.
Durch die Farbigkeit ihres Federkleides und ihren Gesang, ihr ausgeprägtes Sozialverhalten, ihre gestalterische Kreativität beim Bau ihrer Behausungen, die Fähigkeit sich durch ihre Flugeigenschaft über Grenzen hinwegzusetzen, die Möglichkeit des Perspektivwechsels, der sie in die Lage versetzt, Abstand
zur Welt zu gewinnen und sie mit Distanz betrachten zu können und ihren Kampf gegen Verdrängung und Aussterben durch Vernichtung von ökologischen Lebensräumen als Folge von globalen Machtverhältnissen und Mechanismen kapitalistischer Ausbeutung, funktionieren Vögel außerdem als Metapher für KünstlerInnen und MusikerInnen.