Die künstlerische Kommunikationsoberfläche C3A für ein Medienkunstzentrum in Spanien überzieht dessen Fassade mit einem System aus unregelmäßig geformten, schüsselartigen Vertiefungen unterschiedlicher Größe und Dichte. Sie sind in verschiedenen Maßstäben und ohne erkennbares Anordnungsraster über die gesamte Fassade verteilt. Die Formensprache dieser komplexen Geometrien leitet sich aus dem Grundriss des Gebäudes ab. Am Tage prägt die Fassade als dreidimensionale, taktile und solide Oberfläche das Erscheinungsbild des Gebäudes im veränderlichen Licht- und Schattenspiel des Sonnenlichts.

Bei Dunkelheit dient jede der "Schüsseln" zudem als Reflektor für das Licht seitlich integrierter weißer LED-Leuchten. Durch die individuelle Steuerung der Helligkeit der einzelnen Leuchten wird jede Schüssel zum Pixel und die Fassade zum überdimensionalen Graustufendisplay. Die wie negative Abdrücke in das Volumen des Gebäudes eingearbeiteten Pixel verwandeln den architektonischen Körper selbst zum digitalen Informationsträger, zum spezifisch aus der Architektur abgeleiteten Kommunikationsmedium.

Analog zur Retina des menschlichen Auges sind Teilbereiche der Fassade mit unterschiedlichen “Auflösungen” bzw. unterschiedlicher “Informationsdichte” versehen. Diese Analogie erzeugt zusätzliche künstlerische Freiheiten bei der Bespielung der Oberfläche. Trotz der insgesamt sehr niedrigen Auflösung der Bilder und deren Ausbreitung über die gesamte Länge der Fassade werden Andeutungen von Motiven ermöglicht.

Die Arbeit wurde in enger Kooperation mit Nieto Sobejano, den Architekten des Gebäudes, konzipiert und gestaltet.

Projektvideo unter: https://vimeo.com/realitiesunited/c3a

© 2012 realities:united

© 2012-13 Roland Halbe by courtesy of Nieto Sobejano Arquitectos

© 2012-13 Roland Halbe by courtesy of Nieto Sobejano Arquitectos