Jeroen Jacobs

Artefakte

2018

Entwurf für Skulpturenprojekt für eine Grund- und Mittelschule in München, in Zusammenarbeit mit Quivid

Artefakte, Model

Mein Vorschlag für das Kunst-am-Bau Projekt nimmt die Idee von Differenzierung – oder Abweichung – als Ausgangspunkt für eine 5-teilige Skulpturengruppe aus Beton. Diese soll in die langgezogene Betontreppe vor dem Eingang zum Pausenhof des Neubaus integriert werden. Die als „Artefakte“ betitelten Skulpturen ragen aus der klaren Struktur der Treppe heraus. Wie Artefakte in digitalen Dateien können sie als Irritationen oder Fehler gelesen werden oder auch als skulpturale Setzungen, die als positive Abweichungen der Treppenstruktur eine neue Qualität und Aufmerksamkeit bescheren. Schüler/innen, Lehrer/innen und Besucher/innen können diese Ambivalenz auf dem Weg in oder aus der Schule nicht nur visuell, sondern auch körperlich erfahren und erforschen.

Diesen Ansatz setzte ich in einer sehr niedrigen, Geländer-artigen Stahlrohrkonstruktion fort, die durch ihre Platzierung schräg zur Treppenachse weitere choreographische Impulse gibt. Als sechstes bildnerisches Element variiert die lineare Konstruktion die Idee der Verfremdung oder Abweichung. Sie wirkt auf den ersten Blick wie ein herkömmliches Geländer, lässt auf den zweiten Blick – und vor allem bei ihrer Benutzung als Handlauf – dann aber deutlich erkennen, dass sie deren Funktionalität durch eine ungewohnte Dimensionierung unterläuft.