Ulrike Kuschel

»Arisierte« Betriebe

2008

Die Arbeit thematisiert öffentliche Diskurse über Erinnerungskultur. Auf einer nachgebauten Litfaß-Säule hängen zwei Plakate, die unterschiedliche Aspekte der deutschen Geschichte des 20. Jahrhundert betreffen: Ein Originalplakat wirbt für eine Zwanziger-Jahre-Revue in einem populären Berliner Varieté-Theater. Das andere Plakat wirbt für eine fiktive Ausstellung mit dem Titel »Arisierte« Betriebe. Mit diesem Fake-Plakat wird dem für das Berliner Stadtmarketing geeigneten Mythos der »Goldenen Zwanziger« die nur wenige Jahre später einsetzende wirtschaftliche Ausgrenzung, Ausplünderung und Enteignung der Jüdinnen und Juden in Deutschland an die Seite gestellt.

(Höhe 263 cm, Durchmesser 85 cm, MDF, Pappe, Offsetplakate DIN A1)